Aktuell Sex & OrgasmusSex Sex-Talk: Schatz, ich flüster‘ Dir was

Sex-Talk: Schatz, ich flüster‘ Dir was

von Inka Steyn
Fachliche Beratung: NEIN
© kiuikson - Fotolia.com
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In deutschen Betten herrscht Schweigen. In Ihrem auch? Wir haben die besten Tipps zusammengetragen, wie Sie Ihrer Liebsten Ihre Fantasien mitteilen und sie dafür begeistern können. 

Über Sex zu reden ist einfach, so scheint’s:

Ex-Pornostars bekennen sich öffentlich zu Swinger-Partys. In Talkshows plaudern bereits Teenager über bevorzugte Stellungen und im Radio informiert ein Anrufer den Moderator, dass er nur mit Frauen über 70 Orgasmen erlebt. Doch der Exhibitionismus in den Medien täuscht, im Privaten steht ihm oft ein großes Schweigen gegenüber. In deutschen Betten wird zwar – statistisch gesehen – zwei Mal die Woche Sex praktiziert. Darüber gesprochen wird selten. Klar, solange alles in Butter ist, tut das nicht Not. Doch spätestens, wenn elementare Sehnsüchte auf Dauer unerfüllt bleiben oder man die anfangs aufregenden Rollenspiele mittlerweile stinklangweilig findet, wäre es besser, ein paar Worte zu wechseln, anstatt schweigend weiterzumachen wie bisher.

Offene Türen

Die Chancen stehen gut, dass Sie damit offene Türen einrennen: Gerade Frauen tun sich schwer, das Thema Sexualität anzuschneiden. Laut einer repräsentativen Umfrage des Gewis-Instituts haben 56 Prozent aller Frauen zwischen 18 und 60 Probleme damit, ihrem Ehemann oder Freund gegenüber sexuelle Wünsche zu äußern, 37 Prozent quälen sich mit Zweifeln, ob sie ihren Liebsten befriedigen können. Einfach mal nachfragen? Bloß nicht, denken die Damen: Was, wenn er sich angegriffen fühlt, weil ich plötzlich an (vermeintlich) ,heiligen’ Schlafzimmer-Ritualen rühre? Wird er den Respekt verlieren, weil ich gern Analverkehr ausprobieren will? Oder genervt sein, weil ich mal ausgiebig massiert werden möchte, wo er doch nach dem Job immer so erledigt wirkt? Und überhaupt, ließe sich denn wirklich etwas ändern?

Dabei probieren viele Frauen im Bett gerne etwas Neues aus, und Paartherapeuten versichern, dass sich selbst in Langzeitbeziehungen ein eingefahrenes Sexualprogramm aufpeppen lässt – Fingerspitzengefühl vorausgesetzt.

Der Berliner Psychologe Dr. Frank Naumann, Autor des Leitfadens „Die Kunst der Sympathie“ (Rororo) warnt zunächst vor einem häufigen Fehler: „Wer mit ,Schatz, wir müssen reden’ oder Ähnlichem beginnt, sorgt nur dafür, dass bei der Partnerin alle Alarmglocken schrillen und die sich zur Abwehr bereit macht.“ Dabei wird ja gern mal empfohlen, man müsse lediglich seine Bedürfnisse einmal klar äußern. Aber Forderungen im sexuellen Bereich führen schnell dazu, dass die Partnerin sich überfordert fühlt und glaubt, nicht (mehr) gut genug zu sein. Das führt zu Unlust, schlimmstenfalls zu Libidoproblemen oder gar zum Ausbruch aus der Beziehung – genau das Gegenteil von dem, was erreicht werden sollte.

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