Aktuell Sex & OrgasmusSex Diabetes kann Sexualstörungen machen

Diabetes kann Sexualstörungen machen

von menscore
Fachliche Beratung: Ärztliche Redaktion
© vladimirfloyd - Fotolia.com
© vladimirfloyd - Fotolia.com

Wer an Diabetes erkrankt ist, leidet oft auch unter sexuellen Problemen wie mangelnder Libido und Orgasmusstörungen, bei Männern kommen zusätzlich Erektionsstörungen hinzu.

Sowohl Diabetes Typ 1 als auch Typ 2 führen zu Neuropathien und Herz-Kreislauferkrankungen. Diese wiederum ziehen oft Sexualfunktionsstörungen nach sich und betreffen Männer wie Frauen. Da viele Betroffene aus Scham nicht mit ihrem Arzt über ihre sexuellen Beschwerden reden, kann die Zahl der Betroffenen nur geschätzt werden. Es wird davon ausgegangen, dass etwa 50 Prozent der Männer mit Typ-2-Diabetes unter einer Sexualfunktionsstörung leiden.

Ein schlecht eingestellter Stoffwechsel bei Diabetes mellitus ist einer der häufigsten körperlichen Ursachen für sexuelle Funktionsstörungen. Ist der Blutzuckerspiegel über längere Zeit erhöht, werden mit der Zeit Nerven und Blutgefäße angegriffen und die Durchblutung von zum Beispiel Augen, Herz, Nieren und Sexualorganen verschlechtert sich. „Bei Frauen lassen sich die Symptome einer gestörten Sexualfunktion an Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, dem Verlust der Libido und einer gestörten Erregbarkeit erkennen“, erklärt Professor Dr. med. Thomas Haak, Vorstandsmitglied von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und Chefarzt am Diabetes Zentrum Mergentheim. „Bei Männern steht die erektile Dysfunktion im Vordergrund. Sie ist eine der häufigsten Komplikationen bei Diabetes und beeinträchtigt die Lebensqualität und das Selbstwertgefühl stark.“

Sexuelle Probleme können meist gut behandelt werden. „Bei Frauen können bereits einfache Mittel wie die Verwendung von Gleitgelen und eine Überprüfung des Hormonstatus helfen. Auch hormonelle Ersatztherapien in Form von Cremes bringen häufig rasche Besserung“, sagt Professor Haak. Bei Männern ließen sich Erektionsstörungen anfangs oft mit Medikamenten und Vakuumpumpen behandeln. Als letzte Möglichkeit könnten auch Penisprothesen implantiert werden, so der Experte.
Viele Betroffene sprächen aber aus falschem Schamgefühl solche Beschwerden in der Sprechstunde nicht an.

Quelle: Pressemitteilung der Deutsche Diabetes-Hilfe
November 2020

 

 

Verwandte Beiträge

                   

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.
Akzeptieren Weitere Informationen