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Häufiger Pornokonsum ist schädlich

von menscore
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Wenn Pornos zu häufig konsumiert werden, kann das zu Veränderungen im Gehirn und einer Pornosucht führen. Was hinter diesem Phänomen steckt und wie Sie die Sucht wieder loswerden, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Der Botenstoff Dopamin macht süchtig nach Pornos

Das menschliche Gehirn ist so konstruiert, dass die Befriedigung von wichtigen Grundbedürfnissen wie Nahrungsaufnahme, Sex oder Liebe dank uraltem Belohnungssystem als besonders angenehm empfunden wird. Denn wir sind darauf angewiesen, unsere Gene weiterzugeben, nach Nahrung zu suchen und uns immer weiterzuentwickeln.

Wie andere sehr positive Erlebnisse, kann auch Sex bzw. die sexuelle Stimulation zur Sucht werden. Jedes Mal, wenn ein Porno geschaut wird, schüttet das Gehirn den Botenstoff Dopamin aus, der das Belohnungssystem aktiviert. Dieser Effekt wiederholt sich bei jedem Pornokonsum. Zwar schwächt er sich mit der Zeit ab, aber das Angebot an Pornofilmen im Internet kann das Bedürfnis, immer mehr und immer wieder Neues zu erleben, problemlos erfüllen. Leider wird der Nervenkitzel dabei immer geringer und das Gehirn stumpft ab, wenn es nicht immerzu mit neuen Eindrücken gefüttert wird. Der Pornokonsum bringt dann nicht mehr die gleiche Befriedigung wie zu Beginn und ein ungesundes Suchtverhalten kann die Folge sein, weil entsprechend ständig die Häufigkeit des Konsums gesteigert werden muss. Sehr oft ist auch eine Entwicklung des Bedürfnisses von „normaler“ hin zu harter Pornografie mit spezielleren Sexualpraktiken, u.a. mit Gewaltanwendung, zu beobachten.

Nicht zu verwechseln ist die Pornosucht allerdings mit der Sexsucht, bei der die reale sexuelle Befriedigung mit einer Partnerin oder einem Partner im Vordergrund steht.

Psychische und körperliche Folgen der Pornosucht

Menschen mit einer Pornosucht bekommen mit der Zeit massive Probleme. Im realen Sexleben geht plötzlich nichts mehr, weil die starken Reize aus Pornos im echten Leben nur selten die gleiche Intensität haben. Auch eine verzögerte Ejakulation und zunehmende erektile Dysfunktion oder Impotenz können Folgen einer manifesten Pornosucht sein. Denn das Gehirn reagiert auf die Reize in den Filmen irgendwann nicht mehr mit einer ausreichenden Dopaminausschüttung. Die Belohnung bleibt aus und Unzufriedenheit entsteht, die dann wiederum mit immer exzessiverem Konsum und auch mit ursprünglich nicht präferierten, härteren Sexualpraktiken gedeckt werden muss.

Typische Symptome bzw. Folgen der Pornosucht sind zum Beispiel:

Impotenz beim Sex mit der Partnerin, mit dem Partner (nur mit Pornos funktioniert es noch)
• Häufige Masturbation
• Soziale Angst oder mangelndes Selbstvertrauen
Erektionsschwäche auch bei extremen Pornos
• Konzentrationsschwäche
• Unruhe
Depression

Die Entwöhnung von der Pornosucht kann langwierig sein

Leiden Sie unter Ihrem Pornokonsum, ist eine Entwöhnung dringend nötig. Das ist leider nicht ganz einfach und erfordert viel Geduld und Disziplin. Damit das Gehirn bzw. die Dopaminausschüttung wieder ins Gleichgewicht gebracht werden kann, sind einige Dinge wichtig. Der natürliche Belohnungseffekt muss wieder hergestellt und auf ein normales Maß stabilisiert werden. Der Suchtmechanismus muss unterbrochen und die Kontrolle über Ihr Verhalten wiedererlangt werden.

Enthaltsamkeit von allen sexuellen Reizen

Um das Ziel der Entwöhnung zu erreichen, ist es zunächst wichtig, dass Sie jeglichen Konsum von Pornos unterlassen. Sämtliche sexuellen Stimulationen wie Pornos, Erotikbücher, Bilder mit sexuellen Motiven sowie erotische Chats sind in dieser Zeit verboten. Noch effektiver gelingt die Umstellung, wenn Sie in dieser Phase auch die Masturbation einstellen.

Dieser Prozess kann für Sie extrem schwierig sein, da das Gehirn erst wieder neue Verhaltensmuster erlernen muss. Die künstlich verursachte Ausschüttung von Dopamin wird mit der Zeit aber reduziert und wieder in normale Muster gebracht. Wie lange diese Umstellung bzw. Entwöhnung von der Pornosucht dauert, kann man nicht genau sagen, da jeder Mensch abhängig vom Schweregrad der Sucht und der psychischen Verfassung anders darauf reagiert. In schwierigen Fällen kann eine psychotherapeutische Begleitung bei der Entwöhnung hilfreich sein.

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