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Schmerzen beim Pinkeln?

von menscore
Fachliche Beratung: Ärztliche Redaktion
© andriano_cz - Fotolia.com
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Schmerzen und Brennen beim Pinkeln (Dysurie) können viele Ursachen haben, wie etwa eine Harnwegsinfektion. Welche anderen Erkrankungen dahinter stecken können und was man dagegen tun kann, lesen Sie hier.

Schmerzhaftes Wasserlassen (Dysurie) betrifft nicht nur Frauen, sondern auch Männer können darunter leiden. Hier die häufigsten Ursachen und deren Therapie.

Harnwegs- oder Niereninfektion

Bei einer Harnwegsinfektion sind die ableitenden Harnwege entzündet. Diese sind für den Transport des Urins von den Nieren nach außen verantwortlich. Sind Blase oder Harnröhre von Viren oder Bakterien befallen, kann dies zu einem gesteigerten Harndrang führen. Der Urin kann zudem einen seltsamen Geruch annehmen oder es kommt beim Wasserlassen zu einem brennenden Gefühl. Weitere Anzeichen können ein trüber oder verfärbter Urin sein. Ein Arztbesuch hilft hier weiter. Der Urin wird auf Bakterien getestet und bei Bedarf können Antibiotika verschrieben werden, um die Infektion einzudämmen. 

Bei einer Niereninfektion kann es ebenfalls zu übel riechendem oder verfärbtem Urin kommen. Hinzu kommen oft Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit und Erbrechen. Eine Niereninfektion kann nach einer Operation auftreten oder wenn eine Blasenentzündung sich auf die Nieren ausbreitet, also aufsteigt. Auch hier werden in der Regel Antibiotika zur Behandlung verschrieben. Um einer Niereninfektion möglichst gut vorzubeugen, sollte darauf geachtet werden, ausreichend Wasser zu trinken und den Urin bei Harndrang nicht einzuhalten.

Interstitielle ZystitisBlasenentzündung ohne Bakterien

Die interstitielle Zystitis ist auch als schmerzhaftes Blasensyndrom bekannt. Hier handelt es sich um eine nicht bakterielle Blasenentzündung. Wer davon betroffen ist, verspürt einen nur schwer beherrschbaren Harndrang. Bis zu 50mal muss am Tag die Toilette aufgesucht werden, auch der Schlaf wird durch den häufig auftretenden Harndrang immer wieder unterbrochen. Es kommt zu Schmerzen der Blase und des Unterbauchs, mitunter treten auch anderweitige Schmerzbeschwerden auf, darunter Magen-, Darm- und Kopfschmerzen. Die Behandlung des schmerzhaften Blasensyndroms gestaltet sich schwierig, nicht jeder Betroffene reagiert zudem auf die Therapiemaßnahmen. Neben der Gabe von Schmerzmitteln, Antiallergika und Antidepressiva können u.a. auch Medikamente mittels Katheter in die Blase eingespritzt werden.

Harn- oder Nierensteine

Bei zu starken Mineralienansammlungen im Körper können sich Harnsteine bilden. Ab einer bestimmten Größe können diese den Urinfluss blockieren, und je nach Lage des Steins kann das Wasserlassen sehr schmerzhaft sein. Bei größeren Steinen ist oft ein operativer Eingriff notwendig, um diese zu entfernen.

Chlamydien

Bei Chlamydien handelt es sich um einen Krankheitserreger, der meist sexuell übertragen wird, und die häufig symptomlos verläuft. Manchmal verursacht ein Infekt mit Chlamydien aber auch schmerzhaftes Wasserlassen und bei Männern oft einen Ausfluss aus dem Penis. Auch Hodenschmerzen können ein Symptom sein. Beim ersten Verdacht auf Chlamydien sollte ein Arzt aufgesucht werden, da die Erkrankung unbehandelt eine Unfruchtbarkeit als Folge nach sich ziehen kann.

Prostataentzündung

Eine entzündete Prostata, die unterhalb der Blase angesiedelt ist und von der Harnröhre durchzogen wird, kann unterschiedliche Symptome mit sich bringen: angefangen bei Schmerzen im Unterbauch und einem Druckgefühl im Dammbereich, bis hin zu einem erschwerten Wasserlassen. Zwar muss man häufig die Toilette aufsuchen, kann aber letztlich nur eine kleine Menge Urin absetzen. Mittels Antibiotika lässt sich die Infektion oftmals gut in den Griff bekommen.

Verengung der Harnröhre

Von einer Verengung der Harnröhre (Harnröhrenstriktur) sind größtenteils Männer betroffen, da sie die vergleichsweise längere Harnröhre besitzen. Es handelt sich hierbei um narbige Verengungen der Harnröhre, die durch Infektion, Schwellung oder Verletzung verursacht wurden. Das Narbengewebe blockiert oder verlangsamt den Harnfluss, was wiederum Schmerzen nach sich zieht. Ein Arzt kann versuchen, die Verengung durch Dehnung zu weiten oder operativ zu beseitigen.

Tumore und Krebsbehandlung

Gut- und bösartige Tumore können ebenfalls für Schmerzen beim Wasserlassen sorgen, wenn sie nahe der Blase oder Harnröhre angesiedelt sind. Auch der Harndrang ist dann meist verstärkt. Kommt es zu einer Chemotherapie oder Bestrahlung rund um den unteren Bauchbereich, kann dies zu einer Blasenentzündung führen, was das Wasserlassen erschwert. Die Beschwerden können auch erst einige Woche nach Therapiebeginn anfangen und mehrere Wochen nach Behandlungsende noch fortdauern.

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