Aktuell ProstataBlase/ Pinkeln Häufiger Harndrang – harmlos oder Alarmsignal?

Häufiger Harndrang – harmlos oder Alarmsignal?

von menscore
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Wenn die Blase drückt, muss die Toilette aufgesucht werden. Der natürliche Harndrang bei einem erwachsenen Menschen tritt tagsüber im Normalfall bis zu sechsmal auf. Sollte man die Toilette häufiger aufsuchen müssen, um die Blase zu leeren, kann das verschiedene Gründe haben.

Körperliche Ursachen

Ein häufiger Harndrang hat oftmals körperliche Ursachen, etwa Harnwegsinfekte. Durch Bakterien kommt es zu einer Infektion der Nieren oder der Blase. Weitere Symptome können u. a. Schüttelfrost, Fieber und Übelkeit sein. Zudem ist der Urin meist verfärbt oder nimmt einen seltsamen Geruch an.

Auch Diabetes kann häufigen Harndrang hervorrufen. Sowohl bei Typ 1 als auch bei Typ 2 kommt es zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel. Die Nieren sind mit der Filterfunktion überlastet, sodass der Zucker im Urin landet, wodurch mehr Wasser aus dem Körper gezogen wird. Das wiederum resultiert in einem gesteigerten Bedürfnis, Wasser zu lassen.

Ein Arzt sollte aufgesucht werden, wenn man unter dem schmerzhaften Blasensyndrom leidet. Darunter kann leiden, wer sehr häufig das Gefühl verspürt, zur Toilette zu müssen, es letztlich aber kaum etwas fließt. Auch Schmerzen im Unterbauch, die beim Urinieren und Geschlechtsverkehr verstärkt auftreten, können Symptome des schmerzhaften Blasensyndroms sein.

Auch wer unter Nierensteinen leidet, muss die Toilette häufiger als gewöhnlich aufsuchen. Bei Nierensteinen bilden Mineralien und Salze winzige Gesteine in den Nieren. Betroffene leiden oft auch unter Übelkeit, Fieber, Schüttelfrost und Schmerzen in der Seite. Die Steine können manchmal von allein, manchmal mit Hilfe von starken Schmerzmitteln auf natürlichem Weg ausgeschieden werden. Sind die Steine zu groß, können sie mit Ultraschall zertrümmert, medikamentös aufgelöst oder herausoperiert werden.

Weitere krankheitsbedingte Ursachen für häufigen Harndrang

Eine weitere körperliche Ursache für häufigen Harndrang kann ein Schlaganfall sein. Durch einen Schlaganfall können die Nerven geschädigt werden, welche die Blase kontrollieren. Diesbezügliche Probleme können auch Tumore bereiten, wenn diese mehr Platz in oder um die Blase einnehmen. Bei Blut im Urin ist ein Arztbesuch dringend geboten. Auch eine vergrößerte Prostata wirkt sich auf die Häufigkeit des Harndrangs, vor allem in der Nacht, aus. Dabei drückt die vergrößerte Vorsteherdrüse auf die Harnröhre, die sich verengt. In der Folge wird der Harnstrahl abgeschwächt, die Blase kann nicht mehr richtig geleert werden, wodurch wiederum der Harndrang an Häufigkeit zunimmt.

Bestimmte Medikamente fördern den Harndrang

Wer Diuretika, sogenannte Wassertabletten, einnimmt, muss ebenfalls häufiger die Toilette aufsuchen. Bei Diuretika handelt es sich um harntreibende und blutdrucksenkende Arzneimittel, die u. a. bei Herzinsuffizienz oder hohem Blutdruck verschrieben werden. Sie sorgen für ein verstärktes Ausscheiden von Elektrolyten und Wasser.

Weitere Gründe, warum die Blase häufig drückt

Auch ein schwaches Becken kann dazu führen, dass man häufiger zur Toilette muss. Durch gedehnte und geschwächte Muskeln kann es dazu kommen, dass sich die Blase aus ihrer Position bewegt. Dadurch kann verstärkter Harndrang ausgelöst werden. Dasselbe gilt, wenn man unter Verstopfung leidet. Wenn der Darm so stark gefüllt ist, dass er auf die Blase drückt, kann sich das auf den Harndrang auswirken. Durch Verstopfungen können zudem die Beckenbodenmuskeln geschwächt werden, die normalerweise dabei helfen, Darm und Blase zu kontrollieren.

Wer unter Schlafapnoe leidet, kann mitunter ebenfalls feststellen, dass er zu unerwünschten Zeiten die Toilette aufsuchen muss. Im Tiefschlaf produziert der Körper üblicherweise mehr Adiuretin (Antidiuretisches Hormon, ADH), ein Hormon das den Körper dazu bringt, weniger Urin zu produzieren, bis man wieder aufwacht. Durch die mit der Schlafapnoe verbundenen Atmungsaussetzer kommt der Körper jedoch gar nicht erst in den Tiefschlaf und dadurch nicht in das Stadium dieser Hormonbildung.

Harmlose Ursache: zu viel getrunken

Wer viel trinkt, muss häufiger auf Toilette. Wasser wird aber nicht allein durch reines H2O aufgenommen. 20 bis 30 Prozent des aufgenommenen Wassers stammen aus Lebensmitteln und diversen anderen Getränken. Eine Regel besagt, dass so viel getrunken werden sollte, dass der Urin klar oder hellgelb erscheint, aber nicht so viel, dass ein ständiges Aufsuchen der Toilette notwendig ist. Auch Alkohol und Koffein in größeren Mengen spülen mehr Wasser aus.

 

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