Aktuell Sex & OrgasmusSex 7 häufigste Männer-Fehler im Bett

7 häufigste Männer-Fehler im Bett

von menscore
Fachliche Beratung: NEIN
© laurent hamels - Fotolia.com
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Meist in dem Wunsch alles richtig zu machen, machen viele Männer leider auch einiges falsch, besonders wenn sie meinen genau zu wissen, was Frauen gefällt. Nur irren sie da auch schon mal. Hier erfahren Sie die sieben der häufigsten Fehler und Irrtümer. 

Fehler Nr. 1: Was einer Frau gefällt, gefällt allen Frauen

Manch einer glaubt, wenn er einmal gelernt hat, wie man einer Frau Spaß bereitet, so gilt das für alle Frauen. Weit gefehlt. Tristan Taormino, Sexfilm-Regisseurin und Autorin mehrerer Sex-Aufklärungsbücher, unter anderem „The Secrets of Great G-Spot Orgasms and Female Ejaculation” sagt, dass das sexuelle Empfinden jeder Frau unterschiedlich ist, und dass mit jeder Sexualpartnerin neu entdeckt werden muss, was ihr gefällt.

Jede Frau reagiert anders auf das Liebesspiel, da die Anatomie der Frau jeweils eine unterschiedliche ist. Was eine Frau als angenehm oder erregend empfindet, löst bei einer anderen gar nichts oder sogar Unbehagen aus. Die amerikanische Sexologin Dr. Patti Britton behauptet sogar, dass jede Frau sozusagen einen Sex-Fingerprint hat und es jedes Mal einer detektivischen „Arbeit“ bedarf, sie zu entdecken.

Ein Schlüssel zum Gelingen eines für beide Beteiligten wonnevollen Geschlechtsverkehrs sollte es sein, erprobte Techniken zu variieren und zu erkunden, ob die Partnerin es schnell oder langsam, tief oder weniger tief möchte, oder beides, etwa zuerst langsam und flach und dann schnell und tief. Ebenso ist nicht jede Stellung für jede Frau angenehm. Unterschiedliche Stellungen erlauben einen anderen Penetrationswinkel, abhängig nicht nur vom Körperbau Ihrer Partnerin, sondern auch von Größe und Form des Penis ihres Partners.

Viele Frauen bevorzugen beim Sex ein intimes Face-to-face. Die US-amerikanische Sex-Expertin Taormino berichtet auch, dass sie Tausende Frauen interviewt habe, die meinten, dass sie die viel belächelte Missionarsstellung bevorzugen, andere Frauen sagten wieder, dass sie’s von hinten mögen.

Fehler Nr. 2: „Let’s talk about sex“

Die meisten Paare, die den Kalifornischen Sexualtherapeuten Chris Donaghue konsultieren, sprechen nie über Sex. Dies oft deshalb, weil sie überhaupt keine Worte dafür haben, die korrekte Bezeichnung nicht kennen oder sich scheuen, sie auszusprechen. Es kommt zum Beispiel vor, dass ein Mann „Vagina“ sagt, jedoch die Schamlippen meint. Er spricht vielleicht auch davon, „es“ zu tun, aber es ist nicht immer klar, was genau mit „es“ gemeint ist: Vaginalsex, Oralsex usw. Und genau bei diesem „es“ muss man ansetzen.

Taormino sagt auch, dass es für viele Frauen schwierig ist auszudrücken, welche sexuellen Wünsche sie haben. „Offene“ Fragen wie etwa „Wie hättest du’s gern?“ sind in dieser Situation wenig hilfreich. Die Expertin empfiehlt, zuerst die eine und dann eine andere Sache auszuprobieren und dann die Partnerin zu fragen, was ihr besser gefallen hat – eine Multiple-Choice-Frage, die nur mit A oder B zu beantworten ist.

Ein weiterer Fehler, den Männer begehen können, ist beim Sex zu schweigen. Das Paar sollte einander verbales Feedback geben während der Umarmung. Taormino empfiehlt einigermaßen neutrale Indikationen wie zum Beispiel „härter“, „langsamer“ oder „ja, genau hier!“. Es reicht aus, klare Informationen zu geben, dass man meisterhaft schmutzige Reden schwingt, ist meist nicht nötig. Dies kann aber durchaus auch nützlich sein, sagt Dr. Britton, wenn beide auf der gleichen Wellenlänge sind.

Was jedoch für die Partnerin erregend sein kann, wenn er ihr Zärtliches ins Ohr flüstert. „Ihr zu sagen, wie sehr man sie mag, kann für die Frau äußerst erregend sein“, so Sex-Coach Britton. Das Geheimnis ist zu sagen „Ich will dich“, anstatt „Ich will es“. Auch Geräusche wie Stöhnen und Seufzen können sehr anturnend sein.

Fehler Nr. 3: Sex kann man immer haben

Oft wird vergessen, dass für Frauen Sex nicht losgelöst von anderen Umständen stattfindet. Manch einer wundert sich, dass die Partnerin mit der Beziehung und dem Sex, den sie haben, unzufrieden ist. Frauen müssen sich mit dem Partner emotional wohl fühlen, bevor sie zum Sex übergehen. „Viele Frauen fühlen sich verwundbar, wenn sie sich einem Mann hingeben“, so Britton.

Donaghue, der auch in einer Fernsehserie als Sexualtherapeut fungiert, sagt, das Verhalten des Mannes vor dem Beischlaf sei für dessen Gelingen ausschlaggebend. Die Frau denke noch immer daran, wie er sich in der vorigen Woche, gestern oder noch vor einer Stunde benommen habe. Das Vorspiel beginne also schon vor eine Woche, als er etwa den Müll nicht rausgetragen hat.

Auch das Timing ist ungeheuer wichtig: Laut Taormina beklagen sich Frauen oft, dass ihr Partner immer im unpassendsten Moment Sex haben möchte. Frauen sagen während des ganzen Tages, was sie tun möchten, und Männer sollten genau darauf achten. Wenn sie Sex nicht erwähnt, heißt das, noch zu warten. Ein Mann, der bei ihr mit seinem Sexwunsch landen möchte, müsse auch zur Kenntnis nehmen, dass Frauen im Allgemeinen viel länger brauchen, um erregt zu sein, als Männer.

Fehler Nr. 4: Einziges Ziel: „Er muss ins Netz“

Viele Männer sehen Sex oft als eine Mission, die sie hinter sich bringen wollen: Erektion, Vorspiel, Eindringen, und als einziges Ziel den Orgasmus. Dies ist aus mehreren Gründen ein Fehler. Zu denken, dass sich sexuelles Empfinden bei der Frau nur im Genitalbereich abspielt, ist einer davon. Laut Therapeut Donaghue kann der ganze Körper als erotische Zone angesehen werden und muss wie eine Landkarte betrachtet werden, anhand derer man das ganze Territorium erforschen kann. Es gibt Frauen, die bekommen einen Orgasmus, wenn man mit ihren Brustwarzen spielt, berichtet Taormino. Und es gibt Frauen, die kommen beim Küssen. All das ist Teil des Liebesspiels.

Ein weiterer Grund, warum es falsch ist, den Fokus nur auf den Orgasmus zu richten ist der, dass er einfach nicht immer stattfindet, auch nicht beim Mann. Niemand braucht sich deswegen schlecht zu fühlen, guter Sex findet auch auf andere Weise statt.

Manch ein Mann ist enttäuscht, wenn er die Partnerin nicht zum Orgasmus bringt, und Frauen fühlen sich oft dadurch unter Druck gesetzt, einen zu haben. „Selbst wenn die Partnerin ihm sagt, dass es so okay ist, dass sie den Sex mit ihm auch ohne Orgasmus genießt und dass es nicht nötig ist, jedes Mal einen zu haben, glaubt er es nicht. Er ist besessen vom Anspruch des Torjägers: „Er muss ins Netz““, so die Autorin Taormino.

Donaghue empfiehlt, Sex wie ein Karussell zu sehen, wo man ein- und aussteigen kann, wann und wo man will. Es muss kein Ziel erreicht werden und der Sexualakt ist nicht schlecht, nur weil er unvollendet ist. Das ist besonders deshalb möglich, weil für viele Frauen die Nähe beim Sex erheblich wichtiger ist als der Höhepunkt.

Fehler Nr. 5: „Ich bin alles, was sie braucht“

„Es gibt Frauen, die gerne Sextoys verwenden. Das kann dem männlichen Ego einen harten Schlag versetzen“, sagt Taromino. Männer fühlen sich dadurch in ihrem Selbstverständnis bedroht, weil sie meinen, sie könnten ihrer Partnerin nicht genügen. Wenn sie dann noch den Fehler begehen, und das Sexspielzeug wegwerfen, berauben sie sich und die Partnerin einer großen Chance, ihr Liebesleben zu bereichern.

Ein Vibrator kann intensivere, zielgerichtetere Stimulationen erzeugen, als einem Mann möglich ist. Und viele Frauen brauchen diese Art der Stimulation, um überhaupt einen Orgasmus zu erleben. Das bedeutet aber nicht, dass diese Frauen abnormal oder seltsam sind. „Sextoys beim Liebesspiel zu verwenden kann beide Partner in andere Dimensionen bringen“, so Dr. Britton. Es gibt auch Sexspielzeug, das beide Partner gleichzeitig stimuliert.

Fehler Nr. 6: Den Klingelknopf drücken

Die meisten Männer haben nur eine ungefähre Idee davon, was die Klitoris ist und wo sie zu finden ist. Und viele wissen auch nicht, wie man damit umgeht. Sie ist nicht der kleine Klingelknopf, mit dem man das Liebesspiel einläutet.

Die Klitoris besteht aus Gewebe, das anschwillt – wie der Penis – wenn die Frau erregt ist. Die gesamte Klitoris, nicht nur die außen liegende Eichel – ist höchst sensibel und für manche Frauen ist es sogar unangenehm, wenn man ihre Klitoris berührt.

Viele Frauen möchten auch nicht direkt über die Eichel der Klitoris stimuliert werden, sondern mögen es lieber, wenn der Partner das Kitzelchen oder Kitzler, wie die Klitoris auch genannt wird, indirekt durch die Vulva stimuliert.

Tatsächlich brauchen die meisten Frauen etwas klitorale Stimulation, um einen Orgasmus zu haben, und viele kommen allein durch vaginalen Sex keinen Orgasmus.

Fehler Nr. 7: Vergleichen und verzweifeln

Viele Männer haben leider unrealistische Vorstellungen darüber, wie oft sie Sex haben müssten und wie oft andere es tun. Das führt dazu, dass sie sich schlecht fühlen und unglücklich in ihrer Beziehung sind. Laut Taormino besteht der Fehler darin, dass viele Männer überzeugt sind, ihre Freunde und Kollegen hätten mehr und besseren Sex als sie. „Aber das stimmt natürlich nicht”.

Laut einer amerikanischen Studie, die im Journal of Sexual Medicine publiziert wurde, hängt die Häufigkeit von Sex für den Mann in erster Linie davon ab, ob er Single oder verheiratet ist oder in einer langjährigen Beziehung lebt.

Auch das Alter ist ein wesentlicher Faktor für die Sexhäufigkeit. Zum Beispiel haben verheiratete Männer über 30 weniger oft Sex. Das heißt aber nicht, dass ihr Sexualleben schlechter ist, wenn sie älter werden. „Die Häufigkeit hat nichts mit der sexuellen Zufriedenheit zu tun“, berichtet Taormino. Manche behaupten, sie hätten viel Sex, andere glauben wieder, dass sie wenig Sex hätten. Wenn man dies aber hinterfragt und die Häufigkeit erfragt, erkennt man, dass „viel“ und „wenig“ sehr subjektive Begriffe sind. Und was „viel“ oder „wenig“ ist, kann sich in der Selbsteinschätzung im Laufe der Zeit auch ändern. So kann für einen Single-Mann zwei Mal wöchentlich Sex zu haben „viel“ sein, aber „wenig“, wenn es sich um einen frisch verheirateten Mann handelt. Nach zehn Jahren oder mehr Ehe, oder wenn es bereits Nachwuchs gibt, mag das wieder sehr „viel“ sein.

„Wir müssen einfach unsere Erwartungen herunterschrauben“, empfiehlt Taromino. „Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass sich der Mensch im Laufe des Lebens ändert, dass sich auch die Dynamik ändert, und dass das in Ordnung ist“.

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