Aktuell HodenFruchtbarkeit Tipps für Sex mit schreienden Folgen

Tipps für Sex mit schreienden Folgen

von menscore
© drubig-photo - Fotolia.com
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Haben Sie seit mehr als zwei Jahren «unfruchtbaren» Sex, obwohl Sie nicht verhüten? Dann sind Sie und/oder Ihre Partnerin nach offizieller Definition unfruchtbar. Was zu tun ist, wenn der Nachwuchs ausbleibt.

Ihre To-Do-Liste:

  • Suchen Sie einen Andrologen auf – spätestens, wenn Ihre Partnerin die Bestätigung hat, dass es nicht an ihr liegt.

  • Lassen Sie Ihr Ejakulat in einem Spermiogramm untersuchen. Geprüft werden die Spermienzahl, ihre Beweglichkeit und Gestalt.

  • Lassen Sie Krampfadern am Hodensack (Varikozelen) behandeln – das bringt in drei von vier Fällen Erfolg.

  • Entzündungen der Hoden und Samenwege sollten behandelt werden. Das Sperma erholt sich dann binnen sechs Wochen.

  • Diabetes, eine Überfunktion der Nebennierenrinde und eine Fehlfunktion der Schilddrüse können die Zeugungsfähigkeit senken. Eine optimale Therapie sichert die Fruchtbarkeit.

  • Auch Versagensangst und Leistungsdruck schwächen die Zeugungskraft. Sprechen Sie mit Ihrer Partnerin und Ihrem Arzt darüber. Stressmanagement und Entspannungsübungen können helfen.

Passen die Säfte nicht zusammen? Der Postcoitaltest gibt Aufschluss

Liegt vielleicht eine Unverträglichkeit zwischen Ihrem Sperma und dem Gebärmutterhalsschleim (Zervixschleim) Ihrer Partnerin vor? Eine Untersuchung beim Gynäkologen kann Klarheit bringen. Ihre Partnerin müsste dafür ca. drei bis zehn Stunden nach dem letzten Geschlechtsverkehr vom Gynäkologen zum optimalen Zeitpunkt den Zervikalschleim auf Anzahl und Beweglichkeit der Spermien untersuchen lassen, so genannter Postcoitaltest,

Wenn trotz regelmäßigem Zyklus und Eisprung bei der Frau sowie unauffälligem Spermiogramm beim Mann die Spermien den Zervixschleim nicht durchdringen können bzw. keine oder nur wenige lebende Spermien zu finden sind, ist von einer immunologischen Störung auszugehen.

Ist der Postcoitaltest jedoch negativ, d.h. vertragen sich zwar Spermien und Zervixschleim, Ihre Partnerin wird aber trotzdem nicht schwanger, kommt eine künstliche Befruchtung infrage.

Intrauterine Insemination (IUI)

Zunächst werden ein bis fünf Versuche intrauteriner Insemination unternommen, da diese unter den Verfahren der künstlichen Befruchtung das ein­fachs­te und am we­nigs­ten be­las­ten­de darstellt. Dafür wird das Sperma in der Praxis aufbereitet und über einen dünnen, flexiblen Schlauch (Katheter) in die Gebärmutterhöhle eingebracht.

Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)

Bleibt die intrauterine Insemination erfolglos, wird die ICSI (intracytoplasmatische Spermieninjektion) versucht. Die Spermien werden dazu außerhalb des weiblichen Körpers mit einer Nadel direkt in die Eizelle eingeführt. Die Erfolgsrate dieser Methode beträgt maximal etwa 35 Prozent, in bis zu drei von zehn Fällen gibt es Mehrlingsgeburten.
Morgens oder abends? Befruchtung nach der Biouhr

Auch die Tageszeit spielt eine Rolle. Vergleicht man Spermaproben, die Probanden morgens und nachmittags geliefert haben, findet man in den Nachmittagsproben wesentlich mehr, wesentlich beweglichere Spermien. Wie alle Körperfunktionen unterliegt auch die Spermaproduktion der biologischen Zeitkurve. Nachmittags sind Testosteron und Estradiol noch hoch, aber das Cortisol ist abgefallen, was den Spermien gut tut.

Fazit: Wer gern Vater werden möchte, sollte das Schäferstündchen auf den frühen Abend verlegen.

Bei Wind und Wetter: Der Einfluss der Jahreszeiten

An der University of Rochester in New York hatten US-Forscher 2065 Spermaproben von unfruchtbaren und 264 Proben fruchtbarer Männer über einen Zeitraum von 32 Monaten untersucht. Das Ergebnis:

  • Im Frühling gab es relativ große Mengen an Samenzellen, dafür waren Schwanzdefekte besonders verbreitet, möglicherweise als Folge der Kälte des Winters. Damit sind Spermien nicht optimal beweglich. Laut Statistischem Bundesamt in Wiesbaden liegt der Frühling mit 192788 Zeugungen auf dem vorletzten Platz im Jahreszeiten-Vergleich. 
  • Der Sommer brachte die höchste Rate an unreifen Spermien hervor, wahrscheinlich durch die Hitze. Das Ergebnis spiegelt sich wider im letzten Platz der Statistik mit 190882 Zeugungen.

  • Im Herbst gab es zwar deutlich mehr Spermien mit missgebildetem Kopf. Womöglich war das im Herbst ejakulierte Sperma bereits in den warmen Sommermonaten gereift. Dafür ist die Beweglichkeit in dieser Jahreszeit am besten. Letzteres scheint ausschlaggebend zu sein, denn der Herbst ist hierzulande mit 208071 Zeugungen die fruchtbarste Jahreszeit.
  • Im Winter war die Gesamtmenge an Spermien am höchsten, in der Disziplin Beweglichkeit machte der Winter nach dem Frühling den zweiten Platz. Silber geht an den Winter auch in der Kategorie Fruchtbarkeit mit 203510 Zeugungen.

Außer der Temperatur ist vermutlich auch die jahreszeitliche Schwankung des Männlichkeitshormons Testosteron für dieses Phänomen verantwortlich, vermuten die Wissenschaftler.

Die durchs Feuer gehen: Junge oder Mädchen?

Je heißer es ist, desto mehr Jungen werden gezeugt, so das Ergebnis einer Studie vom Institut für Reproduktionsmedizin der Universität Münster. Die Forscher hatten die Geburtsdaten von Jungen und Mädchen zwischen 1946 und 1995 mit den jeweiligen Temperaturdaten in Deutschland verglichen. Der Vergleich ergab nicht nur, dass im Sommer mehr Jungen als Mädchen gezeugt werden, sondern auch, dass wenn es im Winter mal warm war, neun Monate später mehr Jungen als Mädchen zur Welt kamen.

Die zwei möglichen Erklärungen:

  • Vielleicht werden Spermien mit X-Chromosomen durch Hitze stärker geschädigt als die zur Zeugung von Jungen führenden Spermien mit Y-Chromosomen.
  • Es kann aber auch sein, dass mit steigender Temperatur auch die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs steigt. Es ist schon länger bekannt, dass häufiger Sex die Chancen für männlichen Nachwuchs erhöht: Die Y-Spermien sind schneller als die X-Spermien, und bei Sex zur Zeit des Eisprungs steigt daher die Wahrscheinlichkeit für männlichen Nachwuchs.

Dass generell ein mildes Klima die Zeugung von Jungen begünstigt, wurde übrigens auch schon durch andere Studien bestätigt.

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