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Sex im Urlaub

von Inka Steyn
Fachliche Beratung: NEIN
© olly - Fotolia.com
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Urlaub – himmlisches Nichtstun und Sex ohne Ende, mit der Liebsten oder einer einheimischen Schönheit. Wer träumt nicht davon? Wären da nicht die Widrigkeiten, die diesen eigentlich bescheidenen Wunsch zunichte machen können.

Paarweise

Dünne Wände und andere Widrigkeiten

In einer Ferienanlage liebt es sich besser als beim Camping mit Ameisen im Schlafsack und Roger Whittaker-Beschallung vom Sangria-Freundeskreis nebenan?

Sagen wir so: Die Hindernisse sind andere. Nach dem Aufwachen ein Nümmerchen schieben? Schwierig. Zumindest, wenn sich die Bälger nebenan anhören, als trachteten sie sich mit ihren Plastik-Shotguns direkt neben Ihrem Trommelfell nach dem Leben. Und anfangen zu kichern, sobald aus Ihrem Domizil der leiseste Ton der Ekstase erklingt. Oder ein Knall, wenn die für ein französisches Bett gehaltenen Einzelliegen abrupt auseinander gleiten, sobald sie mittig Belastungen ausgesetzt werden.

Apropos Besucherritze: Eltern sehen sich häufig mit einem jubelnden Sprössling konfrontiert, der verkündet: „Jippieh, in den Ferien schlaf’ ich die ganze Zeit bei euch!“ Problematisch wird’s auch für kinderlose Paare, wenn die vermessene Wünsche hegen. Etwa den, auszuschlafen, Sex zu haben und etwas in den Magen zu bekommen. Schließlich wird das Buffet um 10 Uhr gnadenlos abgeräumt. Theoretisch könnte man natürlich den Reisewecker fürs Schäferstündchen stellen. Erholung ist was anderes. Nach dem Morgenmahl ist auch keine Zeit, dann gilt es, den Platz in der Aqua-Aerobic-Gruppe zu sichern, vor dem Mittagessen findet die Mountainbike-Tour statt…

Hilft nur, klare Prioritäten pro Amore zu setzen und die Sache irgendwann zwischendrin, nun ja, einzuschieben. 

Wer kommt denn da?

Nehmen wir an, die Verliebten eilen tatsächlich nach dem Frühstück aufs Zimmer. Dort finden sie sich in Kürze Aug in Aug mit dem streng katholischen Raumpflegepersonal. Jenes erreicht gemäß eines noch von Stephen Hawking zu erörternden Gesetzes immer dann das Zimmer, sobald sämtliche Kleidungsstücke lüsterner Bewohner soeben den Boden erreicht haben. Natürlich spricht die Reinigungskraft nichts außer der Landessprache und auch die nur in einem raren Bergdorf-Dialekt. Heißt: Selbst wenn sich die Dame kurz abwimmeln lassen sollte, steht sie in fünf Minuten wieder mitten im Liebesnest. Nachmittags dräut Ähnliches, denn dann zieht der Minibar-Auffüller seine Runden.

Clevere entdecken das „Do not disturb“-Schild und den Zimmerservice für sich. Kostet zwar extra, ist aber mondän – und man kann den ganzen Tag lang in frisch gestärkten Laken Liebe machen. Vorausgesetzt natürlich, die Gefahr droht nicht aus anderer Richtung. Wenn etwa das ebenerdige Zimmer mit aus Klorollen und Spiegeln gebastelten Um-die-Ecke-Guck-Rohren observiert wird. Ach ja: Sex unter der Dusche soll gerade in südlichen Ländern sehr erfrischend sein!

Horizontale Horizonterweiterung

Blümchen-Sex war gestern. Ihre Freundin hat vorgesorgt: Ylang Ylang-Massageöl, bei dem die Lust von selbst kommen soll, sobald man nur dran schnuppert. Thailändische Liebeskugeln, von denen die Sitznachbarin im VHS-Origamikurs immer so schwärmt, das Tantra-Buch für Anregungen und ein paar Fesseln für alle Fälle. Nicht nur übersensible Männer könnten sich nun allerdings ob des Marathons, die von ihnen offenbar in nur zwei Urlaubswochen abverlangt werden soll, schon vorab schlapp im Lendenbereich fühlen. Und was, wenn zwar ein stabiles Hoch die Unterhose ausbeult, aber beim Ausprobieren der Dicker-Ast-am-starken-Baum-Stellung der Baumnovize doch nicht ganz so kräftig ist wie erforderlich? Dann setzt er die Dame mit Ast drin vielleicht auf dem lax montierten Waschbecken ab. Wasserrohr- plus Penisbruch: Erklären Sie das mal dem Hotelpersonal in, sagen wir, Marrakesch.

Telefonsex mit dem wegen Urlaubssperre daheim gebliebenen Partner ist zwar weniger gefahrvoll. Mitunter aber nicht weniger peinlich. Wenn etwa ein drittes Stöhnen in der Leitung verrät, dass der Rezeptionist gerade ebenfalls Spaß hat…

Singles

Sex mit Einheimischen

Sie verstehen zwar kein Wort von dem, was die schöne Lamba aus Sri Lanka erzählt, aber wichtiger ist ja auch die nonverbale Kommunikation. Aber warum hat Lamba Sie jetzt mit zu ihrer Familie geschleppt, die im Kreis um Sie herumsteht und herumpalavert? Und wieso sollen Sie was unterschreiben? Wer jetzt nicht aufpasst, der hat daheim demnächst eine neue Mitbewohnerin.

Mit Animateurin Sandy kann das nicht passieren. Die sieht fast aus wie Angelina Jolie. Das Beste: Sie trainiert mit Ihnen, und kein Brad lauert weit und breit. Dafür allerdings Elke und Gisela aus Holzwickede. Die beiden klopfen fröhlich an der Tür („Juhu, Sandy! Du wolltest uns doch die Problemzonengymnastik zeigen!“), als Sie den Inhalt von Sandys Sport-BH gerade näher inspizieren wollen. Zu allem Überfluss geht auch noch ihr Pieper („Sandy, Mund-zu-Mund-Beatmung am Pool! Ich glaube, der Typ simuliert, aber weiß man’s?“). Keine Frage, das Bespaßungs-Team ist begehrt – für Einzelbetreuung bleibt da mitunter wenig Zeit. 

Wir müssen draußen bleiben!

Sommerzeit ist Outdoor-Zeit. Das gilt auch für die Liebe. Nehmen wir den Sex im Meer. Romantisch! Wer allerdings das Gefühl von Salzwasser mit Feuerquallenpartikeln im Intimbereich einmal gespürt hat, tut es doch lieber am Strand. Problem: der Sand.

Da Sex von Natur aus was mit Körperflüssigkeiten zu tun hat, wird meist eine panierte Angelegenheit daraus. Unter diesen Umständen ein Kondom zu benutzen, nun ja… Außerdem: Bis Sie einen einsamen Strandabschnitt gefunden haben, müssen Sie meist mehrere Stunden wandern und wenn Sie Pech haben, haben Sie dann nicht nur Blasen an den Füßen, sondern die Einsamkeit hat auch einen triftigen Grund. Sandvipern zum Beispiel. Dann doch lieber verborgen von Schatten spendenden rankenden Reben im Weinberg? Gute Wahl. Allerdings nur, wenn der Weinbauer nicht die Szenerie mittels Fernglas beobachtet und die Carabinieri ruft oder seine sizilianische Bulldogge auf Sie hetzt.

Dabei kann in Ruhe Liebe machen im Freien so einfach sein: Zum Bootsverleih gehen, aufs Meer rausrudern und gut ist.

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