Aktuell Penis & PotenzErektion Penisimplantate effektiv, aber nicht gefragt

Penisimplantate effektiv, aber nicht gefragt

von menscore
Fachliche Beratung: Ärztliche Redaktion
© Stephan Morrosch - Fotolia.com
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Trotz guter Erfolgsquote ist die Nachfrage nach Penisimplantaten zurückgegangen. Bei den Patienten, die den Eingriff durchführen ließen, bestehe eine hohe Zufriedenheitsrate, so Experte Dr. Leiber von der Uni Freiburg.

Bei einer ausgeprägten Erektionsstörung (erektile Dysfunktion), wenn auch Pillen und Pumpen nicht helfen, ist ein operativer Eingriff oftmals die einzige Möglichkeit, um dem Betroffenen noch helfen zu können. Dabei wird versucht, dem Patienten mittels eines hydraulischen Penisimplantats die Erektionsfähigkeit wiederzugeben. Doch trotz der hohen Zufriedenheitsrate bei den Patienten, die den Eingriff durchführen ließen, bleibt die Gesamtzahl der diesbezüglich durchgeführten Operationen in Deutschland weiterhin sehr gering.

Für wen sind die Implantate gedacht?

Diese Therapieform macht insbesondere bei Patienten, bei denen eine Prostataentfernung durchgeführt wurde oder die unter einer starken Penisverkrümmung in Verbindung mit einer erektilen Dysfunktion leiden, Sinn, allerdings nur, wenn die weit weniger invasiven Verfahren wie die Vakuumpumpe oder PDE-5-Hemmer (Sildenafil (Viagra), Vardenafil (Levitra), Tadalafil (Cialis) und Avanafil (Spedra) bzw. deren Generika) nicht geholfen haben.

Welche Arten von Penisimplantaten gibt es?

Betroffene haben die Wahl zwischen zwei Hauptkategorien von Penisimplantaten: Semirigide Implantate und Hydraulische Implantate. Letztere unterteilen sich in zwei- und dreiteilige Implantate. Männer, bei denen ein semirigides Implantat eingesetzt wurde, ist der Penis dauerhaft versteift und kann bei Bedarf nach oben gebogen werden. Bei einem hydraulischen Implantat dagegen wird mittels einer Pumpe eine Flüssigkeit in die beiden Zylinder, die sich in den Schwellkörpern befinden, gepumpt, um eine Steifigkeit bei Bedarf zu ermöglichen. Bei den Patienten sind die dreiteiligen, hydraulischen Implantate sehr beliebt, da diese im Penis sowohl im erigierten als auch im schlaffen Zustand ein natürliches Gefühl ermöglichen.

Wie lässt sich das Implantat am besten einsetzen?

Die Behandlung der Erektilen Dysfunktion mittels eines Penisimplantates sei bei den Patienten und deren Partnerinnen sehr gut angekommen, berichtet Dr. Christian Leiber, Facharzt für Urologie und Andrologie an der Klinik für Urologie, Department Chirurgie am Universitätsklinikum Freiburg. Ganze 92 bis 100% der betroffenen Männer sowie 91 bis 95% der Partnerinnen seien mit dem Ergebnis der Behandlungsmethode sehr zufrieden gewesen, so der Experte. Und: Wenn die Prostata etwa wegen eines Prostatakarzinoms vollständig entfernt werden musste (radikale Prostatektomie) und der Patient außerdem oder aufgrund der Operation unter einer erektilen Dysfunktion leidet, dann könne oft – auch beim zusätzlichen Vorhandensein einer belastenden Harninkontinenz – das Einsetzen eines Penisimplantates in Kombination mit einem künstlichen Blasenschließmuskel ein sinnvoller Therapieansatz sein.

Komplikationen bei der Operation

Als häufigste Komplikationen bei der Operation gelten Infektionen und mechanische Fehler der Implantate selbst. Besonders gefährdet sind in Bezug auf Infektionen Risikopatienten, die unter einer oder mehrerer der folgenden Krankheiten leiden:
• Immunsuppression
Diabetes mellitus
• Schwellkörperfibrose

Durch Verbesserung des Materials, das für die Herstellung der Implantate verwendet wird und zunehmender Erfahrung der Chirurgen bei der Durchführung der Operationen, habe die Komplikationsrate gesenkt werden können, vor allem das Infektionsrisiko sei auf etwa 1 bis 2 % in den vergangenen Jahrzehnten zurückgegangen.
Wie für jede Operation gilt auch für diese, dass je mehr solcher Operationen ein Chirurg pro Jahr durchführt, desto geringer die Wahrscheinlichkeit ist, dass Komplikationen während des Eingriffs auftreten.

 

Quelle: Christian Leiber, Erektile Dysfunktion – Stagnation trotz hoher Evidenz: Penisimplantate

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