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Neuer resistenter Tripper-Erreger

von menscore
Fachliche Beratung: Ärztliche Redaktion
© DavidEwing - Fotolia.com
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Es gibt eine ganze Reihe von Erregern, die gegen bestimmte Arten von Antibiotika resistent sind. Richtig gefährlich werden diese aber erst, wenn keines der verfügbaren Antibiotika Wirkung zeigt – wie es derzeit für die Erkrankung Tripper der Fall ist.

Wenn Antibiotika nicht mehr wirken

Die Krankheit Tripper, medizinisch Gonorrhoe genannt, ist eine Erkrankung im Genitalbereich, die durch Geschlechtsverkehr verursacht wird und sich durch äußerst unangenehme Symptome bemerkbar macht. Typisch für die Gonorrhoe sind Ausfluss aus der Harnröhre oder Scheide sowie schmerzhaftes Brennen beim Wasserlassen. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, kann sie sich ausbreiten und chronisch werden. Was sich bisher ganz einfach mit Antibiotika behandeln ließ, stellt die Mediziner nun mit dem Auftreten eines multiresistenten Keimes vor neue Herausforderungen.

Schleichender Verlauf der Infektion

Ausgelöst wird die Erkrankung durch ein Bakterium namens Neisseria gonorrhoeae. Dabei sind die ersten Anzeichen meist nicht genau zuzuordnen und die Diagnose erfolgt erst, wenn die Symptome auch nach einiger Zeit nicht nachlassen oder sich verstärken. Oftmals ist die Erkrankung dann schon chronisch geworden und man hat bereits den Partner angesteckt, ohne es zu bemerken.

Die oberste Amtsärztin aus Großbritannien hat erst kürzlich eine Warnung vor dem neuen superresistenten Tripperkeim herausgegeben. Mit dem Ziel, dass Menschen die Ansteckungsgefahr jetzt wieder ernster nehmen und sich zumindest beim Geschlechtsverkehr mit neuen oder wechselnden Partnern besonders schützen. Denn auch wenn der Geschlechtspartner keine Symptome zeigt, kann dieser trotzdem schon ansteckend sein. Einen guten Schutz bietet hier eigentlich nur das Kondom.

Antibiotika richtig einnehmen

Während bisher die Antibiotika Azithromycin oder Ciprofloxacin gut wirkten, gibt es derzeit keine bekannten Mittel, die gegen den neuen Keim wirksam sind. Der Grund dafür ist, dass viel zu häufig und zu schnell Antibiotika verabreicht werden, was dem Keim überhaupt erst die Möglichkeit gibt, resistent dagegen zu werden.

Daher sollte man immer genau prüfen, ob eine Behandlung wirklich nur mit Antibiotika möglich ist oder ob es noch eine andere Therapie gibt. Zudem sollten Antibiotika immer bis zum Ende genommen werden. Viele Menschen machen den Fehler, das Medikament nicht mehr einzunehmen, sobald die Symptome nachlassen. Dadurch bleiben aber einzelne Keime am Leben, können die Informationen zum Medikament an andere Keime weitergeben, die so gegen dieses eine Antibiotikum resistent werden, wodurch es bei der nächsten Infektion nicht mehr wirksam ist.

Auch der sogenannte Krankenhauskeim MRSA (Multiresistenter Staphylococcus Aureus) ist solch ein Bakterium, das durch die falsche und zu häufige Anwendung von Antibiotika resistent geworden ist. Dieser Keim sorgt in zahlreichen Krankenhäusern immer wieder dafür, dass Wunden extrem schlecht heilen und kaum behandelt werden können.

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