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Der Geschlechtskrankheiten-Guide

von menscore
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© Shakzu - Fotolia.com
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Wer sexuell aktiv ist, sieht sich prinzipiell auch dem potentiellen Risiko einer sexuell übertragbaren Krankheit ausgesetzt – unabhängig von Geschlecht, sozialer Klasse oder sexueller Orientierung. Dennoch hat sich gezeigt, dass es einige besondere Risikogruppen gibt.

Wer hat ein erhöhtes Risiko für Geschlechtskrankheiten?

Jugendliche und junge Erwachsene erkranken häufiger an Sexualkrankheiten als Erwachsene. Mit 25 Jahren hat bereits die Hälfte der sexuell aktiven Heranwachsenden eine sexuell übertragbare Krankheit. Ein weiteres erhöhtes Risiko besteht bei häufig wechselndem Geschlechtspartner.

Wie kann man sich am besten schützen?

Die beste Möglichkeit, sich vor einer sexuell übertragen Krankheit zu schützen liegt darin, von wechselnden Geschlechtspartnern abzusehen und sich in einer monogamen, langfristigen Beziehung mit einem nicht infizierten Partner zu befinden. Der Partner sollte offen nach einer diesbezüglichen Krankheitsgeschichte gefragt werden, wenn geplant ist, ungeschützten Verkehr auszuüben. Auch kann bei Intensivierung der Partnerschaft ein entsprechender Test durchgeführt werden, um Klarheit über eventuell vorliegende Krankheiten zu erlangen. Zudem kann auch in einer festen Partnerschaft weiterhin ein Kondom benutzt werden.

Kondome sind nicht immer der ultimative Schutz

Geht es darum, die Ausbreitung sexuell übertragbarer Krankheiten zu verhindern, sind Kondome das erste Mittel der Wahl. Jedoch haben auch Präservative ihre Grenzen. Sie können u. a. vor HIV, Chlamydien und Gonorrhoe schützen, bieten jedoch keinen wirklichen Schutz gegen Herpes, Syphilis und Genitalwarzen. Diese Infektionen breiten sich durch den Kontakt mit Hautläsionen aus, die nicht von dem Präservativ bedeckt sind.

Die Verwendung eines Kondoms bietet somit einen zwar guten, aber nicht hundertprozentigen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten. In festen Langzeitbeziehungen sollte daher immer auch durch einen Test Klarheit über mögliche Infektionen geschaffen werden. Dies ist auch deshalb wichtig, da es möglich ist, dieselbe Geschlechtskrankheit erneut zu bekommen. Wer sich erneut den Erregern aussetzt, kann sich also erneut infizieren. So können sich nicht behandelte Partner immer wieder erneut anstecken, wenn nicht entsprechende Vorkehrungen getroffen werden, wie z.B., dass bei einer Infektion beide Partner behandelt werden, nicht nur der, der die Symptome hat.

Welche Geschlechtskrankheiten sind verbreitet?

Die Möglichkeiten, an einer sexuell übertragbaren Krankheit zu erkranken, sind vielfältig. Manchmal muss dafür nicht einmal Geschlechtsverkehr ausgeübt werden, sondern es genügt bereits Hautkontakt. So wie im Falle von Genitalwarzen. Einige Typen dieser Virus-Familie verursachen lediglich harmlose Warzen, andere können jedoch zu Mund- und Rachenkrebs, Gebärmutterhalskrebs oder Anal-Krebs führen.

Es ist auch möglich, sich im Bett Parasiten einzufangen. Die Rede ist von Filzläusen, die sich von Kopf- oder Körperläusen unterscheiden. Bei engem Körperkontakt können die Läuse von einem Körper auf den anderen wandern, lassen sich meist aber vergleichsweise leicht behandeln. Nicht sehr angenehm ist auch die Krätze, die durch kleine Milben verursacht wird, die in der menschlichen Haut ihre Eier ablegt. Bei Krätze handelt es sich nicht um eine reine Sexualkrankheit, da sie bei praktisch jedem Hautkontakt verbreitet werden kann. Aber viele Heranwachsende fangen sich die Milben während des Verkehrs ein. Verschreibungspflichtige Cremes können Abhilfe schaffen.

Tripper, Syphilis und Chlamydien

Während die zuvor genannten Erkrankungen vergleichsweise leicht zu behandeln sind, gibt es Sexualkrankheiten, die zum einen mit deutlicheren Symptomen einhergehen und zum anderen nach mehr Behandlungsintensität verlangen. So zum Beispiel Tripper, auch als Gonorrhoe bekannt. Die Krankheit kann bis hin zur Unfruchtbarkeit von Mann und Frau führen, wenn sie unbehandelt bleibt. Eine Behandlung sollte mit Antibiotika erfolgen. Mögliche Symptome sind zum Beispiel Probleme beim Wasserlassen, Ausfluss und Hautausschläge.

Gravierend können auch die Folgen einer Syphiliserkrankung sein. Bleibt sie unbehandelt, können Lähmungen, Blindheit und sogar Tod die Folgen sein. Wie auch bei Tripper, ist die Einnahme von Antibiotika erforderlich. Die Erkrankung macht sich meist durch einen runden, schmerzlosen und wunden Punkt auf Genitalien oder Anus bemerkbar. Über direkten Kontakt mit dieser Wunde kann die Verbreitung erfolgen. Weitere Symptome im späteren Verlauf können Ausschlag an Fußsohlen, Handflächen oder anderen Körperstellen, geschwollene Drüsen oder auch Haarausfall sein. Unbehandelt kann es im späteren Verlauf auch zu Organschäden kommen.

Zu den vergleichsweise weit verbreiteten Geschlechtskrankheiten gehören auch Chlamydien, die bei Nichtbehandlung zur Unfruchtbarkeit führen können. Besonders tückisch ist hierbei jedoch, dass die Krankheit lange unerkannt bleiben kann, aufgrund fehlender oder nur sehr leichter Symptome, die falsch gedeutet werden. Beschwerden können zum Beispiel ein vaginaler Juckreiz und Schmerzen beim Verkehr bei der Frau sowie schmerzhaftes Wasserlassen und ein brennender Juckreiz an der Penisspitze beim Mann sein.

Herpes – Lippenbläschen als Geschlechtskrankheit

Herpes ist vor allem als schmerzhaftes Lippenbläschen bekannt und wird wahrscheinlich durch den Herpes-Virus HSV-1 hervorgerufen. Es handelt sich nicht um eine klassische Geschlechtskrankheit, da sich auch Familienmitglieder untereinander durch einfachen Körperkontakt etc. anstecken können. Wenn aber nun eine infizierte Lippe in Kontakt mit Genitalien kommt, kann es auch hier zu einer Ausbreitung kommen.

Daneben gibt es auch den Herpes Virus HSV-2, der für die meisten Fälle von Genital-Herpes verantwortlich ist. Übertragen wird er durch Geschlechtsverkehr oder direkten Kontakt mit einer Herpes-Wunde. Der Virus ist stark ansteckend und auch wie bei HSV-1 gibt es keine Heilung. Durch Medikamente können aber auch hier Ausbrüche kontrolliert und Symptome behandelt werden.

Welche Geschlechtskrankheiten stellen noch ein potentielles Risiko dar?

Zu Leberschäden kann es durch den Hepatitis-B-Virus kommen. Übertragen wird dieser durch Kontakt mit Blut und anderen Körperflüssigkeiten. Für den Hepatitis-B-Virus wird eine Impfung angeboten. Zu den Symptomen gehören u. a. Bauchschmerzen, Übelkeit oder eine gelbliche Verfärbung von Haut oder Augen. Wird die Infektion chronisch, drohen auch Leberzirrhose und Leberkrebs.

Wer an Geschlechtskrankheiten denkt, denkt meist zuerst an HIV. Und tatsächlich gehört ungeschützter Verkehr zu den bekannten Übertragungswegen. Durch den Virus wird die Verteidigungsfunktion des Körpers gegen Infektionen geschwächt. Ein Bluttest ist der beste Weg, um eine Infektion festzustellen, denn über Jahre hinweg kann die Erkrankung Symptom-frei verlaufen. Zudem ist eine frühzeitige Behandlung wichtig, um eine schwere Erkrankung zu vermeiden. Mögliche Symptome bei HIV sind Grippe-ähnliche Beschwerden, geschwollene Drüsen, Fieber oder auch Kopfschmerzen.

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