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Forscher: Krebserkrankungen vermeidbar

von menscore
Fachliche Beratung: Ärztliche Redaktion
© Viacheslav Iakobchuk - Fotolia.com
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Wie viele Krebserkrankungen lassen sich durch Ausschalten von Risikofaktoren wie Rauchen und Alkoholkonsum vermeiden? Forscher haben die Antwort ermittelt.

Dass Krebserkrankungen mit bestimmten Risikofaktoren zusammenhängen, ist bekannt. Forscher des Deutschen Krebsforschungszentrums haben sich nun mit der Frage befasst, wie viele Krebserkrankungen sich vermeiden ließen, würde man auf das Rauchen, Trinken und ungesundes Essen verzichten, sich zudem ausreichend sportlich betätigen und saubere Luft atmen. Denn diese Risikofaktoren sind der Grund für zehntausende jährliche Krebserkrankungen.

Ergebnisse der Forschung

Am Deutschen Krebsforschungszentrum kam man zu dem Ergebnis, dass die Zahl der Krebserkrankungen bei Vermeidung eben dieser Risikofaktoren allein in 2018 um rund 165.000 Fälle gesunken wäre. Hierzu gab es eine entsprechende Veröffentlichung der Wissenschaftler im „Deutschen Ärzteblatt“.

Um diese Hochrechnung erstellen zu können, wurden verschiedene Studien durchgeführt. Eine Studie befasst sich mit Rauchen und Alkohol, bei einer anderen widmete man sich den Risikofaktoren Übergewicht, ungesunde Ernährung und wenig Sport. Und schließlich gab es noch eine dritte Studie, in deren Rahmen man den Einfluss von Infektionen und Umweltfaktoren wie Feinstaub genauer betrachtete. Die Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrum gehen davon aus, dass von 440.000 erwarteten Krebsneuerkrankungen in 2018 bei 35- bis 84-Jährigen rund 165.000 eben auf diesen Risikofaktoren beruhen und sich somit hätten vermeiden lassen, hätte man einen gesünderen Lebensstil gewählt.

Letztlich dürfte der tatsächliche Anteil vermeidbarer Krebserkrankungen sogar noch höher liegen, denn andere Einflüsse, wie etwa die UV-Strahlung, wurden bei den Studien nicht berücksichtigt. Die Forscher betonen aber auch, dass es keinen absoluten Schutz vor Krebs gäbe. Auch dann nicht, wenn wirklich alle Risikofaktoren vermieden würden und man einen vorbildlichen, gesunden Lebensstil pflegen würde.

Die Risikofaktoren einer Krebserkrankung

Die meisten Neuerkrankungen ließen sich durch den Verzicht auf das Rauchen vermeiden. Für 2018 konnte beinah jede fünfte Krebsneuerkrankung auf Tabakkonsum zurückführt werden. Bei etwa zwei Prozent der Neuerkrankungen spielt Alkoholkonsum eine Rolle. Im Rahmen der Studie ließ sich zudem auch ein Zusammenhang zwischen Übergewicht und mangelnder Bewegung und einer Krebserkrankung feststellen. Ausgehend davon sind bei den zu erwartenden Neuerkrankungen ca. sieben Prozent auf Übergewicht sowie etwa sechs Prozent auf mangelnden Sport zurückzuführen. Ca. drei Prozent der erwarteten Erkrankungen werden hingegen durch eine falsche Ernährung mit zu wenig Ballaststoffgehalt verursacht, ca. zwei Prozent sind es, weil zu wenig Obst und Gemüse gegessen wird. Immerhin noch 0,4 Prozent der Neuerkrankungen liegen an einem zu hohen Verzehr von rotem Fleisch. Und auch Umweltfaktoren spielen bei Krebsneuerkrankungen eine Rolle. Immerhin 1,2 Prozent aller Neuerkrankungen sind Umweltfaktoren wie Radon, Feinstaub und der Nutzung von Sonnenbänken zuzuschreiben.

Sterblichkeit durch Krebs zuletzt zurückgegangen

In den vergangen Jahren kam es in der Europäischen Union zwar insgesamt zu einem Rückgang der Krebssterblichkeit. Dennoch gilt Krebs, laut Statistischem Bundesamt, als zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Mit den gewonnen Studienergebnissen des Deutschen Krebsforschungszentrum soll erneut zur immer noch wichtigen Krebsprävention beigetragen werden, zudem zeigen sie noch einmal eindringlich, dass sich etwa zwei von fünf Krebserkrankungen mit einem gesünderen Lebensstil vermeiden ließen. Die Forscher sind sich aber dennoch bewusst, dass es sehr unwahrscheinlich ist, die Risikofaktoren wirklich komplett eliminieren zu können, etwa in Form einer Raucherquote von 0 Prozent.

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