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Beschneidung – Indikationen und Risiken

von menscore
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© Herbivore - Fotolia.com
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Eine Beschneidung, worunter die Entfernung der männlichen Vorhaut verstanden wird, wird aus unterschiedlichen Gründen vorgenommen. Hierzu gehören religiöse, hygienische oder auch medizinische Aspekte. Der Eingriff ist aber nicht frei von Risiken und Komplikationen.

Beschneidung ohne medizinische Indikation

Ist keine medizinische Indikation für eine Beschneidung gegeben, sehen einige Mediziner keinen Vorteil im Entfernen gesunder Vorhaut. So hebt Dr. Wolfgang Bühmann (Urologe und Androloge auf Sylt) hervor, dass es sich bei dem Präputium, wie die männliche Vorhaut im klinischen Sprachgebrauch genannt wird, um ein hochspezialisiertes und multifunktionelles Gewebe handelt. Diesem kommt daher nicht nur eine Schutzfunktion zu, sondern es ist auch wichtig für das Erleben sexueller Empfindungen. Anders als bei der Eichel, sind in der Vorhaut zahlreiche spezialisierte Nervenenden zu finden. Diese ermöglichen es dem Mann, Druck, Vibration oder auch Schmerz zu empfinden. Es seien daher keinerlei Vorteile darin zu sehen, eine gesunde Vorhaut zu entfernen, die dem Mann keine Beschwerden bereitet, so der Urologe.

Prophylaktische Beschneidung ist umstritten

Unter Medizinern herrschen zum Thema prophylaktische Beschneidung unterschiedliche Meinungen. Die eine Seite vertritt die Ansicht, die Beschneidung bringe gesundheitliche Vorteile mit sich, u. a. eine geringere Anfälligkeit für Harnwegsinfekte. Der andere Teil lehnt Beschneidungen ab, die ohne medizinische Indikation erfolgen, da sie der Vorhaut eine wichtige Schutzfunktion zusprechen, die durch die Beschneidung verloren gehe.

Sollte eine medizinische Indikation gegeben sein, wird zudem zunächst eine konservative Therapie mit Kortisonsalbe als sinnvoll erachtet. Bei Kindern kann mit dieser Behandlung nach dem 2. Lebensjahr begonnen werden. Sollte der gewünschte Erfolg ausbleiben, wird zu einer Beschneidung noch vor dem Grundschulalter geraten.

Medizinische Gründe für Beschneidung

Unterschiedliche medizinische Gründe können eine Beschneidung rechtfertigen. Dazu gehört vor allem die Phimose, bei der es sich um eine Vorhautverengung handelt. Zudem kann eine Beschneidung u. a. bei Schmerzen bei der Erektion, bei einem Verdacht auf Lichen sclerosus (eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die mit Verhärtung der Haut – hier der Vorhaut – einhergeht) oder einer bösartigen Veränderung der Vorhaut Sinn machen.

Prinzipiell besteht auch die Möglichkeit einer nur partiellen Entfernung der Vorhaut. Jedoch besteht das Risiko, dass es an der Narbe erneut zu einer Engstelle kommt, wodurch ein weiterer Eingriff erforderlich sein kann.

Mögliche Komplikationen nach Beschneidung

Auch wenn das Operationsrisiko einer Beschneidung generell als gering eingestuft wird, sollten dennoch auch die möglichen Folgen berücksichtigt werden. Zu möglichen Komplikationen gehören dabei Schmerzen und Schwellungen, Blutungen aus dem Narbenbereich, allergische Reaktionen, Verengung der Harnröhrenmündung (Meatusstenose) oder auch, in gravierenderen Fällen, die partielle Amputation der Eichel oder der komplette Penisverlust.

Keine Beeinträchtigung der Erektionsstärke

Beeinträchtigungen der Erektionsstärke aufgrund einer Beschneidung sind nicht bekannt. Mitunter kann es in seltenen Fällen zu leichten Gefühlsstörungen im Bereich der Eichel kommen, die jedoch in der Regel nur vorübergehender Natur sind. Beschnittene Männer erleben üblicherweise keine Veränderung des Liebeslebens, allerding fällt die zusätzliche Stimulation durch die Vorhaut weg. Und es kann, auch noch nach langer Zeit nach der Beschneidung, zu psychischem Leidensdruck kommen.

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