Test spürt Prostatakrebs-Rückfall früh auf von Julia Hofmann 5. September 2015 geschrieben von Julia Hofmann © sudok1 - Fotolia.com Nach der Behandlung von Prostatakrebs kann es zu einem Rückfall der Krankheit kommen. Wichtig ist dann, die Krebszellen im Körper rasch aufzuspüren, um sie mit einer raschen Therapie an einer weiteren Ausbreitung zu hindern. Mit einer neuen modernen bildgebenden Untersuchung ist das möglich. Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Jährlich erkranken mehr als 64.000 Männer neu. Der Krebs der Vorsteherdrüse ist die dritthäufigste Ursache des Todes aufgrund einer Krebserkrankung bei Männern. Er tritt mit zunehmendem Alter häufiger auf, meist erst nach dem 60. Lebensjahr, doch auch frühere Erkrankungen sind möglich. Bei Senioren über 85 Jahre kommt der Krebs dann wieder seltener vor. Rückfall Prostatakrebs: Lokal oder Metastasen? Wird eine Krebserkrankung der Prostata vom Urologen anhand einer Früherkennungsuntersuchung entdeckt, kann eine Behandlung nötig sein. Auf eine Erkrankung weist u.a. ein bestimmter Eiweißstoff im Blut hin, das sogenannte Prostata-spezifische Antigen (PSA). Der Krebs ist zwar gut behandelbar und auch die Chancen für eine Heilung stehen nach der frühen Entdeckung des Krebses meist gut. Doch auch nach einer operativen Entfernung des Krebses mit oder ohne folgende Bestrahlungsbehandlung kann es zu einem Wiederaufflackern des Krebses, einem Erkrankungsrückfall bzw. Rezidiv kommen. Bei einer Wiedererkrankung kann sich im Operationsgebiet neues Tumorgewebe bilden, sich aber möglicherweise auch in Lymphknoten, anderen Organen oder im Knochengewebe ansiedeln. Neue Untersuchung weist Tumorzellen nach Zwar lässt sich auch ein Rückfall anhand einer PSA-Untersuchung erkennen, allerdings muss das Tumorgewebe im Körper erst einmal entdeckt und genau lokalisiert werden, um es gezielt behandeln zu können. Hier kommt eine neue bildgebende Untersuchung zum Einsatz, eine spezielle PET (Positronen-Emissionstomographie)/CT (Computertomographie). Vor der Untersuchung erhalten betroffene Männer über die Vene eine Substanz mit einem speziellen Partikel, das an Prostatakrebszellen bindet. Gekoppelt an den radioaktiven Trägerstoff 68-Gallium kann so eine Bildung von Absiedlungen der Prostatakrebszellen im Körper bereits bei sehr niedrigen PSA-Werten und frühzeitig sichtbar gemacht werden. Frühere Untersuchungen ließen einen so frühen Nachweis von Krebszellen nicht zu. Unterscheiden lässt sich auch zwischen einem lokal begrenzten Rückfall im Operationsgebiet, Metastasen in Lymphknoten oder Fernmetastasen etwa im Knochenmark. Krankenkasse übernimmt Kosten (noch) nicht Die frühe Lokalisation von Krebszellen ist wichtig, um die weitere Behandlung sorgfältig planen und zielgerichtet einsetzen zu können, damit der Patient maximal profitiert. Der Berufsverband der Deutschen Nuklearmediziner (BDN) möchte aufgrund der guten Ergebnisse der Untersuchung dafür eintreten, dass die Leitlinien zum Prostatakarzinom überarbeitet werden. Die neue Untersuchung war in den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Urologie aus dem vergangenen Jahr noch nicht berücksichtigt worden. Bislang übernehmen nur Private Krankenversicherungen die Kosten von zirka 1.700 Euro. Mit einer Aufnahme der Untersuchung in die Leitlinien jedoch besteht die Hoffnung, dass auch Gesetzliche Krankenkassen die Untersuchung erstatten. In jedem Fall aber sollten Betroffene eine Anfrage nach Kostenerstattung bei der Krankenkasse vornehmen. BestrahlungKrebs der VorsteherdrüseLymphknotenOperation ProstatakrebsPETProstatakrebsProstatakrebsDiagnosePSARezidiv vorheriger Beitrag 10 Gründe für die Schlappe im Bett nächster Beitrag Haben Sie genug Testosteron? Verwandte Beiträge Mit Asia-Food gegen Prostatakrebs? Blutdrucksenker verringern Risiko für Prostatakrebs Finasterid schützt vor Prostatakrebs Diagnose von Prostatakrebs mit künstlicher Intelligenz PSA-Test – sinnvoll? Neue Laserbehandlung bei Prostatakrebs