Penisvergrößerung auch ohne Operation möglich?

Laut einer Studie, die an über 400 Männern durchgeführt wurde, soll eine Penisvergrößerung auch ohne komplizierte Operation erreichbar sein. Sind die Hoffnungen insbesondere von Männern, für die eine Penis-OP nicht in Frage kommt, berechtigt?

Wie groß muss der Penis sein?

Das beste Stück des Mannes spielt schon immer eine zentrale Rolle im Hinblick auf die gefühlte Männlichkeit und das Selbstbewusstsein des Mannes. Viele Männer definieren sich – bewusst oder unbewusst – über Länge, Umfang, Aussehen und Leistungsfähigkeit ihres Penis. Das hat sich seit der Antike, wo zum Beispiel der Gott Priapos mit einem großen erigierten Penis dargestellt wurde, bis heute nicht geändert.

Und so vergleichen nicht nur Jungen Länge und Umfang ihres Penis, sondern auch erwachsene Männer. Und nicht wenige leiden darunter, dass sie die Norm offenbar nicht erfüllen. Aber was ist die Norm?

Tatsächlich misst der Penis des deutschen Mannes im unerigierten Zustand durchschnittlich neun und erigiert etwa 14 Zentimeter. Viele Männer indes orientieren sich nicht am Durchschnitt,  sondern an dem, was die Porno-Industrie als normale Länge vorgibt. Männer, die ihr Glied zu klein finden oder eine Schrumpfung ihres Geschlechtsteils erleben, leiden sehr oft unter Selbstwertproblemen bis hin zur Depression. Und das selbst dann, wenn ihre Sexualpartnerin mit der Größe und dem Umfang seines  Penis durchaus zufrieden ist. 

Dubiose Anbieter auf dem Markt

Der vermeintliche Bedarf vieler Männer lässt das Angebot an Penisverlängerungen seit Jahren  wachsen,  wobei  sich neben den seriösen auch viele dubiose Anbieter auf dem Markt tummeln, deren Wunderpillen und Zaubercremes lediglich die eigenen Geldbeutel schwellen lassen.

Im medizinischen Bereich werden vor allem operative Verfahren zur Vergrößerung des Penis angewendet, zum Beispiel bei einem sogenannten Mikro-Penis, der im erigierten Zustand kleiner als 7,5 Zentimeter ist. 

Ein vergleichsweise aufwändiges Verfahren 

Eine Penisvergrößerung ist laut einer Studie von Professor Frank Sommer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e.V. (DGMG) und Universitätsprofessor für Männergesundheit am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) auch ohne komplizierte Operation erreichbar. Die Prä-Studie, die auf dem Weltkongress für Sexualmedizin in Chicago vorgestellt wurde, macht Männern, für die eine Penis- Operation nicht möglich ist, neue Hoffnung. In dieser Studie wurden rund 440 Männer untersucht, die über eine leichte bis moderate Penisschrumpfung klagten sowie unter Erektionsstörungen und Testosteronmangel litten (eine vergleichsweise häufige Kombination). Es wurden verschiedene therapeutische Ansätze verglichen, inklusive einer Kontrollgruppe, die Placebos erhielt. 

„Fibrosierung“ als Ursache

Die Studie zeigte, dass bei einer Penis-Schrumpfung, die auf eine Fibrosierung („schlechte“ Gewebe-Ansammlung) zurückzuführen war, eine deutliche Verbesserung der Länge und des Umfangs erzielt werden konnten. Dies wurde im Rahmen einer zwölfmonatigen Therapie durch eine individuelle Kombination aus mechanischem Training und Medikamenten erreicht.

Diese Erfolge wurden im Rahmen einer zwölfmonatigen Therapie erzielt und im Patientenkollektiv überprüft.

„Entscheidend für den Therapieerfolg ist, dass diese individuell auf den Patienten angepasst wird und eine gründliche Diagnose vorausgeht. Dies kann nur der Facharzt leisten. Daher ist nach wie vor Vorsicht vor unseriösen Anbietern geboten, die Medikamente oder Geräte zur Penisverlängerung anbieten. Diese sind nicht nur wirkungslos, sondern können auch zu ernsten Folgeschäden am besten Stück des Mannes führen“, so der Leiter der Studie Sommer.

Quelle: Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit