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Vorzeitiger Samenerguss – Wirksame Therapien

von menscore
Fachliche Beratung: Ärztliche Redaktion
© yuriyzhuravov - Fotolia.com
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Die vorzeitige Ejakulation ist ein häufiges sexuelles Problem, bei dem der Mann während des Geschlechtsverkehrs früher ejakuliert als es ihm oder seiner Partnerin recht ist. Kommt man gelegentlich zu früh, kann das lästig sein, passiert es häufiger, kann es sich zu einem großen Problem auswachsen, das sich aber gut behandeln lässt.

Laut Schätzungen haben etwa ein Drittel aller Männer schon mal einen vorzeitigen Samenerguss gehabt. Solange es selten vorkommt, ist es auch kein Grund zur Sorge. Die Diagnose „Vorzeitige Ejakulation“ gibt es erst, wenn Sie:

  • nicht in der Lage sind, die Ejakulation während des Geschlechtsverkehrs hinauszuschieben,
  • frustriert und verzweifelt sind und dazu neigen, sexuelle Intimität zu vermeiden.

Vielen Männern ist es peinlich ist, über ihr Problem zu reden, dabei ist die vorzeitige Ejakulation eine häufige und behandelbare Krankheit. Medikamente, Beratung und sexuelle Techniken, die die Ejakulation verzögern – oder eine Kombination aus diesen – können helfen, den Sex zu verbessern.

Wer aus Scham den ärztlichen oder psychologischen Rat scheut, der läuft Gefahr, dass die länger bestehende vorzeitige Ejakulation seine Beziehung belastet und mit der Zeit womöglich immer schwerer behandelbar wird. Bei Männern mit Kinderwunsch kann vorzeitiger Samenerguss gelegentlich auch die Befruchtung erschweren, wenn die Ejakulation nicht intravaginal erfolgt.

Symptome des vorzeitigen Samenergusses

Das Hauptsymptom der vorzeitigen Ejakulation ist die Unfähigkeit, die Ejakulation nach der Penetration für länger als eine Minute hinauszuzögern. Das Problem kann dabei in allen sexuellen Situationen auftreten, selbst während der Masturbation.  Medizinisch wird die primäre vorzeitige Ejakulation, die von Anfang an besteht, schon seit den ersten sexuellen Begegnungen, von der sekundären, also erworbenen, unterschieden. Die erworbene vorzeitige Ejakulation entwickelt sich erst später. Bei vielen Männern wechseln sich Phasen vorzeitiger Ejakulation mit beschwerdefreien Phasen ab. Der Leidensdruck der Betroffenen wird oft durch falsche Erwartungen an sich selbst erschwert. So glauben einige, dass sie sich beliebig lange zurückhalten können müssten, obwohl die durchschnittliche Zeit vom Beginn des Geschlechtsverkehrs bis zur Ejakulation etwa fünf Minuten beträgt.

Ursachen der vorzeitigen Ejakulation

Die genaue Ursache der vorzeitigen Ejakulation ist noch nicht bekannt. Während man früher annahm, dass es sich um ein rein seelisches Problem handelt, geht man heute davon aus, dass auch körperliche Faktoren daran beteiligt sind.

Psychische Faktoren, die eine Rolle spielen können, sind:

  • zu frühe sexuelle Erfahrungen
  • sexueller Missbrauch 
  • schlechtes Körperbild 
  • Depression 
  • Sorgen über vorzeitige Ejakulation 
  • Schuldgefühle, die die Neigung erhöhen, den Sex schnell hinter sich zu bringen.

Darüber hinaus gibt es weitere Faktoren, die eine Rolle spielen können. Dazu gehört etwa die erektile Dysfunktion. Männer, die sich Sorgen machen, ob sie ihre Erektion während des Geschlechtsverkehrs aufrechterhalten können, bilden oft ein schwer zu änderndes Ejakulationsmuster aus; sie beeilen sich unbewusst mit der Ejakulation, um nicht vorher ihre Erektion zu verlieren. Insgesamt sind Angstzustände – in Bezug auf sexuelle Leistungen oder auch andere Lebensbereiche – bei Männern mit vorzeitiger Ejakulation häufiger anzutreffen. Sollten die Probleme allerdings nur oder erstmals mit der aktuellen Partnerin auftreten, spricht das für Beziehungsprobleme mit der aktuellen Partnerin.

Eine Reihe körperlicher Faktoren können zur vorzeitigen Ejakulation beitragen, darunter:

  • Hormonstörungen
  • Veränderungen im Spiegel bestimmter Gehirnbotenstoffen (Neurotransmitter)
  • Entzündung und Infektion von Prostata oder Harnröhre

 

Risikofaktoren für vorzeitigen Orgasmus

Verschiedene Faktoren können die Entsteheung des Beschwerdebilds der vorzeitigen Ejakulation begünstigen. Dazu gehört etwa die erektile Dysfunktion, bei der Betroffene aus Angst, die Erektion zu verlieren, sich bewusst oder unbewusst mit der Ejakulation beeilen. Auch jedweder Stress kann das Problem verschärfen. Wer wegen seelischer oder mentaler Belastung nicht abschalten kann, ist anfälliger für vorzeitige Ejakulation.

Diagnose der vorzeitigen Ejakulation

Zusätzlich zum Sexualleben stellt der Arzt Fragen nach dem sonstigen gesundheitlichen Zustand des Patienten und untersucht ihn körperlich. Leidet dieser sowohl unter vorzeitiger Ejakulation als auch Schwierigkeiten, eine Erektion zu bekommen oder aufrechtzuerhalten, kann der Arzt den Testosteronwert bestimmen und erforderlichenfalls weitere Tests durchführen. In einigen Fällen wird der Arzt vorschlagen, einen Urologen oder Psychologen aufzusuchen, der auf sexuelle Funktionsstörungen spezialisiert ist.

Behandlung der vorzeitigen Ejakulation

Behandlungsmöglichkeiten für vorzeitige Ejakulation umfassen Verhaltensänderungen, Kondome, lokale Betäubungsmittel, Medikamente und diverse Techniken, die erlernt werden können.

Kondome können die Empfindlichkeit des Penis herabsetzen, was wiederum die Ejakulation verzögern kann. Kondome, die laut Hersteller speziell diesem Zweck dienen sollen, sind zum Beispiel in Apotheken frei verkäuflich. Sie enthalten Betäubungsmittel wie Benzocain oder Lidocain oder sind aus dickerem Latex gefertigt.

Viele Medikamente verzögern den Orgasmus. für diesen Zweck kommen unter anderem Antidepressiva, Analgetika und Phosphodiesterase-5-Hemmer zum Einsatz.

Lokalanästhetika: Salben und -sprays, die Betäubungsmittel wie Benzocain, Lidocain oder Prilocain enthalten, werden manchmal zur Behandlung von vorzeitiger Ejakulation verwendet. Diese Produkte werden 10 bis 15 Minuten vor dem Sex auf den Penis aufgetragen, um die Empfindlichkeit zu reduzieren und die Ejakulation zu verzögern. Während einige der Produkte frei verkäuflich sind, gibt es andere nur auf Rezept. Obwohl diese Lokalanästhetika wirksam und gut verträglich sind, können sie auch Nebenwirkungen haben. Zum Beispiel berichten einige Männer über vorübergehenden zu starken Verlust der Empfindlichkeit und verminderte sexuelle Lust. Wurde kein Kondom benutzt, treten diese Betäubungswirkungen auch bei der Partnerin auf.

Antidepressiva: Eine Nebenwirkung bestimmter Antidepressiva ist verzögerter Orgasmus. Aus diesem Grund werden selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer wie Sertralin, Paroxetin oder Fluoxetin eingesetzt, um die Ejakulation zu verzögern. Diese Medikamente brauchen allerdings fünf bis zehn Tage, bis sie überhaupt beginnen zu wirken. Bis sie ihre volle Wirkung entfalten, können sogar zwei bis drei Wochen vergehen. Unerwünschte Nebenwirkungen von Antidepressiva können Übelkeit, vermehrtes Schwitzen, Schläfrigkeit und verminderte Libido sein.

Analgetika: Das Schmerzmittel Tramadol hat unter anderem die Nebenwirkung, die Ejakulation zu verzögern. Die weiteren unerwünschten Nebenwirkungen sind Übelkeit, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit und Schwindel. Tramadol sollte allerdings nicht in Kombination mit Serotonin-Wiederaufnahmehemmern eingenommen werden, sondern nur, wenn diese nicht geholfen haben.

Erektionsmittel:Einige Medikamente zur Behandlung der erektilen Dysfunktion, wie Sildenafil, Tadalafil oder Vardenafil können auch bei vorzeitiger Ejakulation helfen. Unerwünschte Nebenwirkungen können Kopfschmerzen, Gesichtsrötung und Verdauungsstörungen sein. Diese Medikamente sind mit Serotonin-Wiederaufnahmehemmern kombinierbar und könnten dadurch sogar wirksamer sein,.

Zukunftsaussichten: Ein Wirkstoff zur Behandlung der Schlafstörung Narkolepsie (Modafinil) und einer zur Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung (Silodosin) sollen ebenfalls die Ejakulation verzögern helfen. Allerdings werden für ihren Einsatz in dem Bereich noch weitere Studien benötigt.

Sexualberatung

Dieser Ansatz beinhaltet Gespräche mit einem Sexualtherapeuten. Die Sitzungen dienen dazu, Leistungsangst zu reduzieren und besser mit Stress fertig zu werden. Vorzeitige Ejakulation kann zu einem Verlust des Nähegefühls in der Partnerschaft führen. Nicht selten sind Betroffene wütend, beschämt und aufgebracht und wenden sich von ihrer Partnerin ab. Umgekehrt können sich auch die Partnerinnen der Betroffenen durch die Veränderung in der sexuellen Intimität dem Partner weniger verbunden oder sogar verletzt fühlen. Auch hiergegen helfen die Gespräche. Besonders gute Erfolge bringt die Kombination aus Sexualtherapie und Medikamenten.

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