Aktuell HodenFruchtbarkeit Dr. Bleichrodt antwortet

Dr. Bleichrodt antwortet

von menscore
Fachliche Beratung: Ärztliche Redaktion
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Hier die Fragen unserer User zum Thema Fruchtbarkeit und die Antworten unseres Experten Dr. med. Bleichrodt, Fertilitätsmediziner und Leiter der Cryo-Bank München.

Aktuellste Frage von: Georg

Frage: Wie lange dauert es circa, wenn meine Frau ihre Pille abgesetzt hat, bis es zu einer Befruchtung kommt? Was können wir tun, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen?

Antwort Dr. Bleichrodt

Direkt nach Absetzen der Pille besteht eine erhöhte Chance, schwanger zu werden, da die Unterdrückung des Eisprungs dann abrupt endet und die Stimulation des Eierstocks von der Hirnanhangsdrüse ab diesem Moment erhöt ist. Wir haben in früheren Zeiten 3 Monate die Pille verabreicht, um diesen „Bremse los“ Effekt für die Kinderwunschbehandlung zu nutzen. Der Effekt lässt allerdings ab dem zweiten Zyklus nach Absetzen der Pille wieder langsam nach!

Name: Kurzer Hannes

Frage: Hallo Dr. Bleichrodt,

Ich habe gleich drei Fragen!

1. Gibt es eine Faustregel mit der man selbst prüfen kann ob bei dem Samen alles im grünen Bereich ist?

2. Ist es bewiesen, dass Handystrahlen negative Auswirkungen auf die Spermien ausüben?

3. Gibt es einen Leitsatz den Sie jungen Männern mit auf den Weg geben können mit dem richtigen Umgang mit seiner „Männlichkeit“.

Ah noch eine kleine Frage habe ich tatsächlich:

4. Bringt es etwas seine Samen einzufrieren bzw. für eigene Zwecke aufzuheben? Was kostet so etwas?

Besten Dank für Ihre Antworten!

Antworten Dr. Bleichrodt

Gern geschehen!

Zur 1. Frage: Ja, aber Sie müssen sich ein kleines Auflicht-Mikroskop kaufen (kostet beim Optiker ca. 80 Euro) und legen Ihr Ejakulat unter das Objektiv, dort sehen Sie dann, ob sich Ihre Spermien bewegen.

Zur 2. Frage: Nein, bisher keine evaluierten Studien, Sie sollten aber Ihr Handy besser nicht in der Hosentasche tragen – besser in der Gesäßtasche !

Zur 3. Frage: Keine Sitzheizung im Auto, keine engen Jeans, Hoden immer kühl halten, dafür liegt er schließlich auch außerhalb des Bauches!

Zur 4. Frage: Das ist eine sehr vernünftige Idee, zu der man jedem Mann nur raten kann! Da die Spermaqualität durch unbemerkte Infektionen und östrogenähnliche Substanzen in der Umwelt ( z.B. Bisphenol in Petflaschen) von Jahr zu Jahr immer schlechter wird, sollte man rechtzeitig ein Spermadepot bei einer Samenbank anlegen.

Dort können Sie dieses jederzeit bei Kinderwunsch abrufen, innerhalb Deutschlands dahin versenden, wo es für eine Insemination benötigt wird. Natürlich nur dann, wenn das aktuelle Ejakulat wirklich „schwächelt“! Männer, die ihre Samenleiter unterbinden lassen, sollten auf jeden Fall dieses Verfahren wählen, weil es doch immer wieder vorkommt, dass sich die Lebensverhältnisse ändern und doch noch ein eigenes Kind gewünscht wird.

Samenbanken finden Sie im Internet! Kosten fürs Einfrieren ca. 350,- € für jedes Jahr Lagerung, ungefähr pro Jahr dasselbe. Vertragliche Vereinbarung ist essentiell!  

Name: Peter

Frage: Was können wir machen – bei zu wenig Spermien, wir aber nicht auf einen Samenspende zurückgreifen möchten?

Antwort Dr. Bleichrodt

Es besteht die Möglichkeit, in einer dafür ausgestatteten Fertilitätspraxis oder einem Kinderwunsch-Zentrum, welches künstliche Befruchtungen (IVF-ICSI) durchführt, Ihr Ejakulat aufbereiten zu lassen. Dabei werden die beweglichen von den unbeweglichen Samenzellen getrennt und die optimalen dann durch vorsichtige Zentrifugation verdichtet und dieses Konzentrat dann durch den Gebärmutterhalskanal in die Gebärmutterhöhle eingebracht, von wo die Spermien dann über die Eileiter direkt zur Eizelle gelangen und diese dann befruchten können. Die Erfolgsrate ist allerdings nicht sehr hoch, sie liegt bei ca. 10 Prozent. Natürlich muss diese Behandlung auf den optimalen Eisprungtermin der Empfängerin eingestellt werden – dieses geschieht durch mehrere Ultraschalluntersuchungen meist vor der Zyklusmitte. Jeder Frauenarzt kann Ihnen dabei helfen.

Die mehr Erfolg versprechende Methode ist die In-Vitro-Fertilisation oder die ICSI-Behandlung, bei der die besten der beweglichen Spermien außerhalb des Körpers mit den zuvor der Frau entnommenen Eizellen zusammengebracht oder direkt in diese injiziert werden. Danach werden die befruchteten Eizellen über einen Katheter in die Gebärmutterhöhle verbracht, wo sie sich einnisten müssen. Diese Methode hat eine Erfolgsquote je nach Alter der Frau von bis zu 38 Prozent. 

Name: Aki 1980

Frage: Ich habe heute meinen ZT42 und meine Periode ist noch nicht da !

Normal 32-35 ich weiss nicht ob ich einen ES hatte nähme aber an das er so ungefähr vor 16 Tagen war, aufgrund von Schmerzen!

SST negativ gestern früh. Habe diesen Zyklus auch keinen Zervixschleim rein garnichts. Hat das was zu bedeuten ?

Vielen Dank im voraus !!!

Antwort Dr. Bleichrodt:

Sie müssen bitte sofort eine Frauenärztin oder einen n Frauenarzt aufsuchen, da es sich um eine Eileiterschwangerschaft handeln könnte.

Das wird mit einer Ultraschalluntersuchung geklärt. Auch kann es eine Eierstockszyste sein, die auf ein nicht geplatztes Eibläschen hinweist. Das würde eine hormonelle Störung hinweisen.

Auf jeden Fall bitte sofort zum Gynäkologen gehen !

 

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