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(Keine) Sextoys für Männer

von menscore
Fachliche Beratung: Ärztliche Redaktion
© underworld - Fotolia.com
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Beim Thema Sex gibt es heute keine Tabus mehr. Sollte man meinen! Dabei gibt es sehr wohl ein Bereich, über den insbesondere Männer nicht reden wollen: Impotenz. Und obwohl manch ein Hilfsmittel als Sextoy in das Liebesspiel eingebunden werden könnte, ist diese Tatsache wenig bekannt.

Problem Impotenz

Ein Mann muss seinen Mann stehen – auch und vor allem im Bett. Das baut nicht selten einen hohen Erwartungsdruck auf. Um dem abzuhelfen und das Sexualleben interessanter und erfüllter zu gestalten, muss es nicht gleich Viagra sein. Eine große Vielfalt an Erotikartikeln und Hilfsmitteln können dazu beitragen. Und auch wenn die Gesellschaft sich dem Gebrauch von Sexspielzeug geöffnet hat, gibt es nach wie vor wenige Studien dazu, auch in Aufklärungsbüchern findet sich dazu so gut wie nichts. Und das, obwohl der Großteil der Klientel durchschnittlich 35 Jahre jung ist.

Sextoys auf Rezept?

Ärzte werden häufig mit sexuellen Problemen ihrer Patienten konfrontiert. Diese reichen von erektiler Dysfunktion bis hin zu allgemeinen Schwierigkeiten in der Partnerschaft. Mit einer Sexualanamnese wäre es dem Mediziner besser möglich, konkrete Hilfe anzubieten. Leider wird diese entweder sehr oberflächlich oder gar nicht erhoben. Auch wenn Sexspielzeuge nicht für jeden Mann infrage kommen, würden immerhin 22 Prozent diese Option gerne zusammen mit der Partnerin nutzen. Und unter den Sexspielzeugen finden sich auch einige Hilfsmittel wie Penisringe und Vakuumpumpen, die bei erektilen Störungen sehr gut Abhilfe schaffen können.

Können Sextoys für den Mann gefährlich werden?

Wer an Sexspielzeuge denkt, kommt erstmal nicht auf die Idee, sie bei Potenzproblemen einzusetzen. Im Vordergrund stehen in der Regel Lustgewinn durch Stimulation. Dabei können einige dieser  Hilfsmittel sehr wohl auch eine Alternative zu den gängigen PDE-5-Hemmern darstellen. Doch ist ihr Einsatz frei von Nebenwirkungen?

Medizinische Hilfsgeräte wie Penispumpe oder Penisring können in der Handhabung gewöhnungsbedürftig sein für den Mann, denn der Vorgang ist zunächst ein rein mechanischer. Da braucht es ein bisschen Phantasie und Offenheit, sie als Spielzeug in den Liebesakt einzubinden. Gelingt dies, wird sich das Sexualleben entscheidend verbessern und damit auch die Lebensqualität, was sich auf die gesamte Beziehung positiv auswirkt.

Nebenwirkungen sind keine zu erwarten – solange die Geräte richtig angewendet werden. Oft kommen Männer, die das Gefühl haben, Höchstleistungen erbringen zu müssen, auf die aberwitzigsten Ideen. Eine Variante davon ist, den Penisring dauerhaft zu tragen. In diesen Fällen können wichtige Blutgefäße geschädigt werden, was zu Problemen führt, die womöglich nicht mehr behoben werden können.

Gefahren von Sexspielzeugen, die gar keine sind

In die Kategorie „Aberwitzige Ideen verzweifelter Männer“ fällt die Verwendung von Alltagsgegenständen als Sexspielzeug. Schraubschnellen eignen sich nicht als Penisring-Ersatz, genauso wenig sollte man(n) sein Glied in eine geöffnete Flasche stecken. Dieses saugt sich durch den Unterdruck in derselben fest. Billardkugeln wurden zum Dehnen des Schließmuskels missbraucht – und verschwanden im Anus. Richtig gefährlich ist die Selbststrangulation, zum Beispiel mit einem Gürtel. Das kann tödlich enden. Auch sehr gefährlich ist der Klassiker – der Staubsauger. 

Man sollte außerdem auf die richtige Hygiene beim Gebrauch seiner Sextoys achten. Körperflüssigkeiten wie Ejakulat, Vaginalflüssigkeit oder Analsekrete bergen die Gefahr von Infektionen und Geschlechtskrankheiten. Reinigen und Desinfizieren des Spielzeugs mit geeigneten, im Fachhandel erhältlichen Mitteln ist unerlässlich – ebenso wie die Verwendung eines Kondoms.

Fazit

Das Angebot an Sexspielzeugen ist groß, allerdings hapert es an der Aufklärung. Informationsportale oder Broschüren, die von offizieller Seite herausgegeben werden, wären sinnvoll. Darüber hinaus wäre es wünschenswert, dass Ärzte sich besser auf die Bedürfnisse ihrer männlichen Patienten einstellen und die Kooperation mit Sexualtherapeuten suchen. Mit weitergehender Aufklärung und Beratung kann der Fokus weg von der genitalen Sexualität und hin zu weiteren Aspekten wie Sinnlichkeit, Partnerschaft, Lust auf den eigenen Körper gelenkt werden. Das nimmt den Leistungsdruck und bereichert das Liebesleben.

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