Monogamie und ihre Risiken. von K.J. Schindler 12. November 2014 geschrieben von K.J. Schindler Fachliche Beratung: NEIN © konradbak - Fotolia.com Evolution und männliche Monogamie vertragen sich nicht, meint unser Autor Karl Johannes Schindler. Und er stellt auch überaus einleuchtend dar, wieso dem so ist. Ein Lehrtext. Können Männer monogam sein? Diese oft gestellte Frage ist im Grunde unsinnig, denn Männer können natürlich prinzipiell alles. Außerdem bezeichnet die Monogamie biologisch betrachtet eine lebenslange Fortpflanzungsgemeinschaft zwischen zwei Individuen einer Art. Aber Männer und Frauen sind ja gar nicht eine Art, im Gegenteil. Was soll’s also. Wenn schon, dann müsste die Frage lauten: Sollen (!) Männer monogam sein? Ja, klar. Was sollen sie denn noch alles? Die Folgen wären zudem überhaupt nicht auszudenken. Männer halten von Natur aus zusammen, sind verschworene Überlebensgemeinschaftler. Sonst würden sie den ganzen Mist, in den sie immer geschickt werden, nicht überstehen. Kriege, ukrainische Bergwerke, Dresdner Banken und sowas alles. Selbstverständlich lauert Linderung in den tröstlichen Getränken, die sich Männer zum Ausgleich häufig in hohem Maße zuführen. Doch nicht selten lauert darin auch eine gewisse Unfähigkeit, sich der anderen Art, der Frau, auf Abruf hingeben zu können. Und hier kommt der vorbildliche maskuline Gemeinschaftssinn, dieses unverzagte „Einer für alle, alle für einen“, verstärkt zum Tragen. Denn es kann nicht sein, dass mann den Nachbarn in seinen schrecklichen Stunden des Versagens alleine lässt: Mann springt spontan ein und widmet sich dessen Frau. Und was mann diesbezüglich für einen einzigen getan hat, das hat mann übrigens zugleich für den Fortbestand der gesamten Menschheit getan. Oft wird das vergessen, und Undank ist des aufopferungsvollen Mannes Lohn. Schon die schiere Evolution, ohne welche es ja keinerlei evolutionären Entwicklungen gäbe, lehrt uns Wesentliches: Es sind ausgerechnet die etwas einfältigen Krallenaffen, die stur an der Monogamie festhalten. Nicht umsonst handelt es sich bei ihnen wohl auch um die kleinsten Affen unter der Sonne. Da ist in keiner Weise Wachstum angezeigt. Der majestätische Schimpanse hingegen frönt mit Lust und Erfolg der Polygamie, tritt im Zirkus auf, löst einfachere mathematische Aufgaben und darf sich zu Recht und voller Stolz Menschenaffe nennen, Hominidae. Für Krallenaffen fehlt ihm jegliches Verständnis. Konfusion allenthalben. Insbesondere Frauen sind es, vermehrt sogar persönliche Ehefrauen, die Männern deren gelegentliches selbstloses Tun ankreiden, wenn es zum Beispiel um die Rettung des Familienfriedens und der Welt nebenan geht – wie vorhin beschrieben. Manchmal schmollen sie auch förmlich und ziehen sich am Ende auf’s Tier zurück, am liebsten auf den Hund, weil das angeblich der entschieden bessere Freund des Menschen sei als der Mensch selber. Da nun wieder nähern sie sich wertvollen Einsichten verblüffend an. Allerdings ist dem Hund speziell an der freundschaftlichen Pflege seiner eigenen Art gelegen, Canidae, wie uns folgendes Exempel nachdrücklich belegen möge: Etwas winziges Schwarzes war im Winter vor meiner Haustür angefroren. Ich löste es mit dem Heißluftspender behutsam aus dem Eis, und ich sah, es war ein Hundewelpe. Im 24-Stunden-Familieneinsatz wurde das Tier liebevoll hochgepäppelt, und es entstand ein ziemliches Arschloch mit dem Blick des Bösen; klein, krummbeinig und schrill gemixt aus allen Rassen, die jemals vorkamen, inklusive des Teufels. Es überfiel mit Kriegsgeschrei und ohne Vorwarnung alles, was sich bewegte, bevorzugt Lastkraftwagen. Hunde mochte es auch nicht – mit einer wichtigen Ausnahme: Überzüchteten, todgeweihten Rasseexemplaren galt seine fürsorglichste Zuneigung. Und es fand immer einen Weg, Damen vom Stamme der Golden Retriever, der Alpenländischen Dachsbracke oder der Italienischen Windspiele erfolgreich zu begatten. So entstand teuflisch widerstandsfähiger, arterhaltender Nachwuchs unter billigender Inkaufnahme von Herzanfällen – letztere jedoch allein auf Seiten der darob kollabierenden Rassehundbesitzer. Monogamie? Warum denn nicht – aber immer unter der Prämisse, jederzeit evolutionäre Verantwortungsbereitschaft zu übernehmen! fremdgehenMonogamieSeitensprungSex vorheriger Beitrag Männergesundheit beginnt beim Jungen nächster Beitrag Suchen und Finden im Oktober-4 Verwandte Beiträge Sexhäufigkeit abhängig von der Beziehungsphase Pilotstudie: Sexuelle Beziehungsformen nach Generationen Beziehung retten statt Fremdgehen Besserer Sex durch getrennte Betten? Geschenke-Code, oder: geheime Botschaften unterm Baum Glückliche Weihnachten für Paare – so klappt’s