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Medizinische Ursachen für Gewichtszunahme

von menscore
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Wer plötzlich und ohne erkennbaren Grund an Gewicht zulegt, ist schnell besorgt. Verschiedene Erkrankungen und Lebensphasen gehen mit einer Zunahme des Gewichts unabhängig von der täglichen Ernährung einher. Welche das sind, zeigt folgender Artikel. 

Unterfunktion der Schilddrüse

Eine mögliche Ursache für eine übermäßige Gewichtszunahme kann eine Fehlfunktion der Schilddrüse sein. Produziert diese zu wenig Hormone, ist oft eine deutliche Gewichtszunahme zu verzeichnen, die auch nicht mehr mit reduzierter Nahrungsaufnahme gestoppt werden kann. Hinzu kommen meist noch weitere Symptome wie leichte Depressionen, vermehrtes Frieren, trockene Haut und Haarausfall. Die Schilddrüsenunterfunktion lässt sich sehr gut mit Medikamenten in Form von künstlichen Schilddrüsenhormonen behandeln.

Schlaflosigkeit

Wer zu wenig schläft, nimmt leichter zu als Menschen, die täglich ausreichend Schlaf bekommen. Als Schlafmangel gilt bereits, wenn man täglich weniger als sechs Stunden schläft. Mindestens acht Stunden täglich werden empfohlen, damit der Hormonhaushalt mit Insulin und Cortisol im Gleichgewicht bleibt, die beide für die Regulation des Hungergefühls zuständig sind. Wer zu wenig schläft, hat zudem oft mehr Körperfett als andere und bevorzugt ungesunde Lebensmittel mit viel Zucker und Fett. 
Die Schlafapnoe kann ebenfalls für einen gestörten Schlaf und die damit verbundene Gewichtszunahme sorgen. Typisch sind hier lautes Schnarchen in der Nacht mit Atemaussetzern und einer starken Müdigkeit am Tag.

Depression

Menschen, die unter einer Depression leiden, nehmen ebenfalls oft unverhältnismäßig viel zu. Das liegt am höheren Spiegel des „Stresshormons“ Cortisol, das für vermehrte Fetteinlagerungen sorgt. Auch die Antriebsarmut, die typisch für Depressionen ist, erhöht das Gewicht. Auf Bewegung wird in den akuten Phasen der Depression meist komplett verzichtet. Leider sind die Medikamente zur Behandlung der Depression oft mit verantwortlich für die Gewichtszunahme.

Herzinsuffizienz oder andere Erkrankungen sorgen für Ödeme

Ist die Pumpleistung des Herzens eingeschränkt, lagert der Körper vermehrt Wasser ein. Dabei nimmt der Patient plötzlich immer mehr zu. Geschwollene Füße, hoher Blutdruck und schneller Puls sind Anzeichen dafür. Aber auch andere Erkrankungen können dafür verantwortlich sein, wenn jemand plötzlich Wasser einlagert. Das ist bei manchen Frauen in der Schwangerschaft so, aber auch bei Nierenkranken und Menschen mit bestimmten Stoffwechselstörungen.

Diabetes

Wer unter Diabetes leidet, muss sich meist sehr exakt an bestimmte Ernährungsregeln halten. Trotz Ernährungsplänen und Medikamenten kann es sein, dass der Körper Energie nicht optimal verwertet. Viele Diabetiker essen zu viel oder das Falsche, um den schwankenden Blutzuckerspiegel zu regulieren. Kommt dann noch Bewegungsmangel hinzu, leiden Diabetes-Betroffene schnell unter Übergewicht. Die Reduzierung des Gewichts fällt ihnen dann aufgrund der Ernährungsvorschriften oft besonders schwer und benötigt ärztliche Unterstützung.

Steroide und andere Medikamente

Wer Steroide einnimmt, kann an Gewicht zulegen. Im Bereich des Kraftsports ist das ein erwünschter Effekt, allerdings kommen auch zur Behandlung von bestimmten Krankheiten wie Asthma oder Arthritis Steroide zum Einsatz. Ein vermehrtes Hungergefühl ist hier oft die Folge.

Weitere Medikamente, die für eine unerwünschte Gewichtszunahme als Nebenwirkung bekannt sind:
• Betablocker
• Antibabypille
Antidepressiva 
• bestimmte Epilepsie-Medikamente

Menopause

Sind Frauen in den Wechseljahren, verlangsamt sich oft der Stoffwechsel. Auch die Abnahme von Östrogen sorgt dafür, dass vom Körper mehr Fett als vorher eingelagert wird. Kommen dann noch Schlafmangel und eine ungünstige Ernährung hinzu, nehmen Frauen in dieser Lebensphase oft deutlich an Gewicht zu.

Polyzystisches Ovarialsyndrom

Einige Frau leiden unter dem polyzystischen Ovarialsyndrom, bei dem sich Zysten an den Eierstöcken bilden. Diese bleiben oft lange unbemerkt. Als Ursachen gelten zu viele männliche Hormone, auch Androgene genannt. Bemerkbar macht sich das Syndrom durch das Ausbleiben der Monatsblutung, eine vermehrte Gewichtszunahme und vermehrte Körperbehaarung, aber auch die zahlreichen Zysten sind im Ultraschall sichtbar.

In den allermeisten Fällen kann der Gewichtszunahme Einhalt geboten werden, wenn die ihr zugrunde liegende Erkrankung behandelt wird. Eine ausführliche Befragung des Patienten durch den Arzt (Anamnese) und eine Blutuntersuchung können schon wichtige Anhaltspunkte für die Ursache liefern und der erste Schritt zur Lösung des Problems sein.

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