Aktuell Hodenkrebs: Wie hoch ist Ihr Risiko?

Hodenkrebs: Wie hoch ist Ihr Risiko?

von menscore
Fachliche Beratung: Ärztliche Redaktion
© Uwe Grötzner - Fotolia.com
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Jeder über 15 sollte seine Hoden einmal im Monat abtasten. Wer aber ein erhöhtes Risiko hat, sollte zusätzlich alle halbe Jahre zum Urologen.

Hodenkrebs ist die gefährlichste Hodenerkrankung und stellt bei Männern zwischen 25 und 34 Jahren die häufigste Krebsart dar. Unbehandelt führt Hodenkrebs nach etwa ein bis zwei Jahren zum Tod. Wird der Krebs dagegen rechtzeitig entdeckt, ist er in 97 Prozent aller Fälle heilbar.

Übrigens: Der Verlust eines Hodens kann durch eine Silikonprothese ausgeglichen werden, zumal ein gesunder Hoden für die Samen- und Hormonproduktion ausreicht.

  • Ihr Risiko, an Hodenkrebs zu erkranken, kann sich durch einen Hodenhochstand, der bis nach dem zweiten Lebensjahr anhielt, um das Zwei- bis Vierfache erhöhen.
  • „Es verzehnfacht sich, wenn Ihr Bruder an Hodenkrebs erkrankt ist“, sagt Dr. Heiko Becher vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg.
  • „Auch nach einer Beseitigung des Hodenhochstandes besteht ein bis zu 30 Prozent erhöhtes Risiko für Hodenkrebs“, so Dr. Tobias Pottek, Chefarzt der Urologie am Asklepios Westklinikum in Hamburg-Rissen.
  • Einen überraschenden Risikofaktor für Hodenkrebs brachte auch eine kanadische Studie ans Licht: Ein hohes Maß an körperlicher Belastung erhöht danach bei Jungen und jungen Männern das Hodenkrebsrisiko um 70 bis 85 Prozent. Grund könnte eine durch Sport verursachte Verspätung der Pubertät sein.

Früherkennung

Wie groß Ihr persönliches Risiko auch sein mag, Früherkennung ist einfach: Tasten Sie ab dem 15. Lebensjahr Ihre Hoden regelmäßig einmal im Monat nach einem heißen Bad oder einer heißen Dusche – wenn der Hodensack entspannt ist – nacheinander vorsichtig mit den Fingern ab:

  • Die Hoden sollten glatt und oval sein und sich wie ein hart gekochtes Ei ohne Schale anfühlen.
  • Unter leichtem Druck tasten Sie nach Schwellungen des Hodens, harten Stellen oder Knoten, die sich anders anfühlen als das umgebende Gewebe. Doch keine Panik: Bei der Erhöhung hinter jedem Hoden handelt es sich um die Nebenhoden.
  • Jegliche Veränderungen und eventuell schmerzlose Verhärtungen des Hodensackes oder eines Hodens können – müssen aber nicht – deutliche Hinweise auf Hodenkrebs sein.
  • Übrigens: In seltenen Fällen kommt es auch zu einer Vergrößerung der Brüste und dem Verlust von Bauch und Schamhaaren – weitere Hinweise auf die Erkrankung.

Lassen Sie sich bei erhöhtem Risiko zusätzlich alle halbe Jahre vom Arzt untersuchen. Beim geringsten Verdacht sofort zum Urologen, der kann durch eine Ultraschalluntersuchung recht zuverlässig einen Verdacht abklären. Und ab dem 40. Lebensjahr sollte man einmal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung gehen.

                   

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