Aktuell Harnblase: Ständig unter Druck

Harnblase: Ständig unter Druck

von menscore
Fachliche Beratung: Ärztliche Redaktion
© OrpheusXL - Fotolia.com
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Ist der Druck auf der Blase oft und plötzlich zu groß, oder drängt er einen zur Unzeit und auch nachts auf die Toilette, kann es ein Zeichen für ein größeres Problem sein als nur den Konsum von zu viel Bier oder Kaffee.

Alkohol und Kaffee

Wer oft und reichlich Bier, Tee oder Kaffee trinkt, darf sich nicht wundern, wenn er von häufigem Harndrang, auch nachts, heimgesucht wird. Denn diese Getränke schlagen schnell durch. Dennoch: Mediziner empfehlen ausgewachsenen Männern, täglich zwei bis drei Liter Flüssigkeit (vorzugsweise koffein- und alkoholfrei) zu sich zu nehmen. Das schützt vor Entzündungen der Harnwege. Wer so viel trinkt, darf auch getrost drei- bis sechsmal pro Tag pinkeln. Bei mehr als sieben Toilettengängen täglich oder bei wiederholtem nächtlichem Harndrang sollten Sie allerdings einen Urologen aufsuchen.

Infektionen

Eine bakterielle Infektion der Harnwege kann auch Männer treffen. Häufiges Wasserlassen, großer Harndrang, aber nur geringe Ausscheidungen, begleitet von unangenehmem Brennen und dumpfem Schmerz im Unterleib, Fieber und Rückenschmerzen sind die Erkennungszeichen. Der Urin ist meist dunkel, wolkig oder blutig und riecht stark. In manchen Fällen kommen starkes Schwitzen, Übelkeit und Erbrechen zu der langen Beschwerdenliste dazu. Derartige Infektionen werden verursacht oder zumindest begünstigt durch eine verengte Harnröhre, Nierensteine, eine altersbedingt vergrößerte Prostata oder Stress (etwa Prüfungssituationen). Trinken Sie viel! Das spült die Bakterien aus der Blase. Halten Sie den Harn nicht zu lange an, gerade dann, wenn Sie befürchten, dass es wehtun wird. Sonst gesellt sich zum Blasen- noch ein Nierenproblem dazu. Findet der Urologe keine andere Ursache, wird er Bakterien tötende Antibiotika verschreiben, die einen ungehinderten Harnfluss ermöglichen.

Medikamente

Einige Arzneien, insbesondere solche, die sich auf Herz und Kreislauf auswirken, können auch die Nieren schwer beschäftigen. Das sind beispielsweise Mittel gegen niedrigen oder hohen Blutdruck sowie herzstärkende Medikamente. Wenn Sie unter den ständigen Toilettengängen leiden, fragen Sie Ihren Arzt nach alternativen Medikamenten, die diese Nebenwirkung nicht haben.

Undicht

Kommt es zu stoß- und tröpfchenweisem Verlieren von Harn bei körperlicher Anstrengung – wie beim Heben von schweren Lasten, Husten, Niesen, Lachen usw. –, ist wahrscheinlich der Schließmuskel der Blase betroffen. Das kann passieren, wenn die Harnwege entzündet sind, bei Erkrankungen der Vorsteherdrüse und nach Erkrankungen oder Verletzungen von Rückenmark oder Gehirn. Die Therapie des Urologen richtet sich nach der Ursache: Liegt dem Tröpfeln eine Prostataerkrankung oder Verletzung zugrunde, kann eine Operation helfen. Probleme, die in Gehirn oder Rückenmark lokalisiert sind, können mit entkrampfenden Medikamenten (z.B. Anticholinergika) oder chirurgisch (künstlicher Harnausgang) gelindert werden.

                   

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