Das macht den Penis hart

Hilfe von Arzt und Apotheker für mehr Erektionshärte

Dabei ist schon seit einiger Zeit vieles einfacher geworden: Gegen fehlende Erektionsfähigkeit und Erektionshärte gibt es Tabletten und gegen vorzeitige Ejakulation gibt es auch Tabletten. Bei fehlender Lust kann man sogar Pflaster zum Aufkleben auf die Haut oder auf den Hodensack benutzen, oder alle zwei Wochen eine Spritze bekommen. Damit wären eigentlich alle möglichen „Dysfunktionen“ behandelbar – und zwar sowohl bei Männern, bei denen sie vorhanden sind als auch bei denen, die aus Lifestyle-Gründen eine höhere sexuelle Erlebnisfähigkeit erreichen möchten. Viagra ist in aller Munde und es gibt auch noch andere Medikamente mit ähnlicher Wirkung.

Sertralin ist ein Antidepressivum, das die Nebenwirkung hat, die Ejakulation hinauszuzögern. Die „Selbsthilfegruppe Erektile Dysfunktion“ rät zur Vorsicht: Die Libido könnte ganz verschwinden. Die Wirkung ist aber reversibel, so dass kein nachhaltiger Schaden droht.

„Die Zukunft lässt auch noch weiter hoffen. Mittlerweile sind Muskelzellen und Gefäßzellen züchtbar. Es wird nicht mehr lange dauern, und man wird die Muskel- und Gefäßzellen in den Schwellkörpern züchten können. Und damit auf gentechnischem Wege Penisgröße und Penisdurchblutung variieren“, so Karatepe.

Kleiner Penis klar im Vorteil – auch bei der Erektionshärte

Wer nicht warten will, bis die Gentechnik so weit ist, den Penis unblutig zu verlängern, der lässt sich heute schon operieren. Das hat aber auch Nachteile. „Die Länge ist unerheblich, weil die Vagina flexibel ist und sich den Ausmaßen des Penis anpasst“, sagt der Hamburger Urologe Professor Hartmut Porst. Und: Lustzentrum der Frau ist nicht die Vagina, sondern die Klitoris, und der ist die Länge des Penis ziemlich egal, solange sie nur stimuliert wird.

Die Stimulation der Frau erfolgt nämlich dadurch, dass der Penis beim Sex möglichst oft die Vagina verlässt und wieder eindringt. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die Vagina acht bis zehn Zentimeter misst, ihre sensibelsten Punkte aber nur zwei Zentimeter tief liegen. Das Gefühl, die Stöße bis zum Anschlag durchzuführen, bleibt dem kleineren Penis vorbehalten. Die anderen müssen aufpassen, damit die Lustschreie der Partnerin nicht in Schmerzensschreie übergehen. Denn ein großer Penis kann die Partnerin zum einen reibungsbedingt verletzen. Zum anderen können die tiefen Stöße auch besonders schmerzhaft sein. Ein kleiner Penis hat auch weitere Vorteile, z. B. ist er weniger anfällig für Erektionsprobleme und wird schneller hart. Ein größerer hingegen braucht mehr Blut für eine stabile Erektion, und das kann wegen enger Blutgefäße ohnehin schon schwierig sein.

Risiken einer Vergrößerung

Außerdem geht eine solche Operation mit Schmerzen einher, kostet viel und schadet dem Selbstwertgefühl. Denn sie bestätigt in der Annahme, dass der Penis wirklich klein war. Es bleiben außerdem möglicherweise Narben, unregelmäßig verteilte Fettunterspritzungen und Sensibilitätsstörungen nach. Da die Schwellkörper auch durch die Op nicht verlängert werden können, tut sich im erigierten Zustand nichts. Verlängert wird allenfalls der schlaffe Penis. Aber: er kann danach nicht mehr stehen, selbst im erregten Zustand lässt er den Kopf in Richtung Füße hängen. Und auch eine bessere Erektionshärte ist nicht garantiert.

Auch vor Penis-Extendern, die nach Herstellerangaben zwölf Stunden täglich sechs Monate lang getragen werden sollen, sei gewarnt. Diese können mehr schaden als nutzen, ohne dass eine Verlängerung des Penis erzielt wird. „Es gibt zwar im Internet einige Berichte angeblich zufriedener Anwender, dennoch können vor allem Harnröhre und Nerven gefährdet werden, weil sie beim Anlegen eines solchen Gerätes gequetscht oder abgeknickt werden können“, warnt Urologe Dr. Tobias Pottek, Chefarzt der Urologie am Asklepios Westklinikum in Hamburg-Rissen. Davon abgesehen, wer möchte schon den ganzen Tag mit einer Art Streckbank in der Hose herumlaufen?