Aktuell Tour d’Amour

Tour d’Amour

von Inka Steyn
Fachliche Beratung: NEIN
© GooDAura - Fotolia.com
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Machen Sie die nächste Radtour zum erotischen Highlight des Sommers: Freie Liebe heißt nämlich Liebe im Freien.Wir sagen Ihnen was geht. Wo Gefahren lauern. Und was Sie einpacken müssen.

Heute haben Sie frei. Schon als Sie morgens die Augen aufschlagen, stellen Sie befriedigt fest: Das Wetter ist perfekt. Ihr Plan: Ein bisschen in der Sonne auf dem Balkon dösen, lesen, zwischendurch ein, zwei Nümmerchen mit Ihrer Süßen, vielleicht nachdem die Gute Ihnen ein kühles Erfrischungsgetränk aus Hopfen und Malz gereicht hat? Nur nicht zuviel Action. Aber was passiert? Ihre Sozialpartnerin schaut aus dem Fenster und flötet: „Was für ein Wetterchen. Komm, lass uns eine Radtour machen.“ Sie wollen widersprechen, aber sie hört nichts mehr. Sie ist bereits unterwegs, die Drahtvehikel aus dem Keller zu wuchten. Bevor Sie in Erwägung ziehen, eine Bänderdehnung vorzutäuschen: Lassen Sie sich diese Gelegenheit nicht entgehen! Denn so ein Tag an der frischen Luft ist nicht nur aus sportlichen Gesichtspunkten besser als Faulenzen im trauten Heim.

Die Fahrt

Ihre Freundin hat sich als Ziel einen schönen See ausgesucht. Stöhnen Sie nicht, wenn der ein paar Kilometer entfernt liegt. So haben Sie Zeit, die Fahrt zu genießen. Und Sie werden sie genießen, das garantieren wir Ihnen. Einzige Bedingung: Sie lassen Ihren Liebling auf dem Weg vorfahren. (Sie hat ja auch den Trip vorgeschlagen, also ist es ganz normal, dass Sie Ihnen zeigt, wo es lang geht.) Die Süße soll also schön auf die Straße achten – und für Ihrer beider Sicherheit sorgen. Sie wollen schließlich mit niemandem kollidieren. Jedenfalls jetzt noch nicht .Und schon gar nicht im Straßenverkehr. Während Sie nun dem entzückenden Rücken und den im Fahrtwind wehenden Haaren hinterher radeln, konzentrieren Sie sich auf den Ausblick. Damit meinen wir nicht die Blütenfülle am Wegesrand (wenn Sie dahin gucken, sind Sie entweder schwul oder selber schuld). Nein, Sie gucken sich das an, was sich direkt vor Ihrem Vorderreifen so verführerisch auf und ab und hin und her und auf und ab bewegt. Von Zeit zu Zeit schiebt sich da, da kann die Dame gar nichts gegen machen, der kurze Rock ein wenig nach oben. Das winzige Stückchen pralle Pracht, das Sie in diesem Moment zu sehen bekommen und unter dem sich die Muskeln bewegen als wären sie gerade mit ganz anderen Dingen beschäftigt als mit Radfahren, dieses Stückchen Haut lässt den Sehnerv über den Umweg durchs Lustzentrum einen amtlichen Alarm in die Hose schicken.

Extra-Tipp:

Falls Ihre Finanzen es zulassen, schenken Sie Ihrem Herzblatt vor der Tour ein Rad mit Rennlenker. Den schrauben Sie schön weit nach unten. Nun setzen Sie Ihren treuen Hundeblick auf (Sie wissen schon, wir meinen den Blick, den Sie seit Ihrem fünften Lebensjahr vor dem Spiegel trainiert haben, weil Ihnen keine Frau dann etwas abschlagen kann) Jetzt tragen Sie Ihre Bitte vor: Ob die Lady vielleicht statt Slip einen String-Tanga (oder vielleicht gar nichts?) unter dem kurzen Rock tragen mag? Vielleicht lässt sie sich ja darauf ein. Falls nicht: Schade! Aber stellen Sie sich einfach vor, sie hätte. 

Ein Platz an der Sonne

Da glitzert schon der See, Ihre Vorfreude wächst im wörtlichen Sinne. Doch was ist das? Schon hören Sie kreischende Kinder und bald kommen am Grillplatz Matronen in türkisen Bikinis in Sicht. Dazu gehören Schnauzbärte mit bunten Badehosen, die von Bierbäuchen halb verdeckt werden. Auch wenn Sie hier mit Ihren Kumpels manchmal abends feiern: Heute lassen Sie den grillenden Massenauflauf links liegen und schlagen sich mit Ihren Rädern notfalls durchs Gebüsch. Für das, was Sie gleich vorhaben, brauchen Sie keine Großfamilien als Zuschauer. Die würden sich nur am Würstchen verschlucken. Ideal ist es, wenn Sie Ihre Tour nicht am Wochenende planen und nach Möglichkeit auch außerhalb der Ferien Ihres Bundeslandes. Das reduziert die Zahl der ungebetenen Zuschauer ungemein. Obwohl es natürlich auch kribbelnd sein kann, wenn man nicht so genau weiß, ob man jetzt wirklich alleine ist…

Endlich finden Sie eine einsame, von Büschen umkränzte Oase am Ufer. Sie stellen die Räder ab. Kleine Schweißperlen glitzern auf der Haut Ihres Lieblings, ihr Atem geht schnell, die Wangen sind gerötet von der Anstrengung. Der ganze Körper ist gut durchblutet. Mit anderen Worten: Er ist empfänglich für Berührungen. Verwehren Sie die nicht. Nehmen Sie die Süße in den Arm. Huch, was ist das? Gerade hat sie noch zärtlich an Ihrem Ohr geknabbert, da wickelt sie Ihnen doch glatt Ihre langen Beine um den Rücken und schwebt auf Ihren Lenden, leicht wie eine Feder. Nun spüren Sie beide Ihre große Freude von eben. Wenn Sie jetzt fest zwei Hinterbacken mit beiden Händen fassen und Ihre Körpermitte in rhythmische Bewegung versetzen, wissen Sie trotz des Federgewichts Ihrer Freundin bald, warum Sie täglich trainieren. Ein echter Kraft-Akt. Bizeps, Po, Oberschenkel (und weitere Körperteile), alles brennt aufs Angenehmste. Wenn Ihr Workout doch immer mit so erfreulichen Begleiterscheinungen verbunden wäre. Übrigens ist ein Quickie im Stehen die sicherste Variante, wenn das Picknick-Terrain noch nicht abschließend erkundet ist. Oder wollen Sie, dass Ihr oder der Liebsten Allerwertester sofort mit einer Ameisenarmee Bekanntschaft macht?

Extra-Tipp:

Falls Sie beide ungefähr gleich groß sind, kann Ihr Herzblatt auch eines seiner Beine um Ihre Hüfte schlingen, während das andere zur Stabilisierung auf dem Boden steht. Das macht die Sache für Sie um einiges leichter. Noch eine Alternativstellung: Sie gehen in die Hocke, sie setzt sich auf Ihren Schoß. In diesem Fall übernimmt die Dame taktvoll die Führung. 

Appetit auf Liebe: Picknick

So viel körperliche Aktivität macht hungrig. Schnell breiten Sie die Picknickdecke aus. Achten Sie auf eventuell herumliegende Steine oder Äste und entfernen Sie sie. Ebenfalls sollte der Untergrund einigermaßen insektenfrei, weich und trocken sein, denn Sie wollen die Decke vielleicht nicht nur als Unterlage für Ihre mitgebrachten Leckereien verwenden. Letztere hat Ihre Begleiterin heimlich nach ganz bestimmten Gesichtspunkten ausgewählt: Die Sachen gelten als Aphrodisiaka, will sagen: als erregungsfördernd. Da findet sich leckerer Spargel mit dem als anregend geltenden Inhaltsstoff Asparaginsäure ebenso wie eiweißreiche Forelle. Dazu ein paar scharfe Chili-Dips vom arabischen Lebensmittelhändler, die nicht nur heiß auf der Zunge kribbeln, sondern auch tiefer liegende Ebenen mit zusätzlichem Blut versorgen. Außerdem Obst, das liefert Kohlenhydrate für die Ausdauer. Gut für die Rückfahrt, gut für alles andere vorher. Sie selbst haben noch kurz vor dem Aufbruch eine Flasche Prosecco dazu gepackt, denn geringe Mengen Alkohol, das legen neuere Studien nahe, regen möglicherweise die Ausschüttung von Sexualhormonen an. Auf alle Fälle macht so ein Gläschen locker. Fängt sie vielleicht darum jetzt an, Sie mit den saftigen Trauben zu füttern? By the way: Wussten Sie, dass das gegenseitige Füttern schon seit Urzeiten zu den Paarungsritualen des Menschen (und ein paar anderer Säugetiere) gehört? Wo Sie gerade über Paarung nachdenken: Ihrer Freundin ist in ihrem Baumwoll-Top mittlerweile bestimmt viel zu heiß. Weg damit! Nun ist es an der Zeit für eine zärtlich-erotische Massage . Vielleicht fangen Sie mit einer Gesichtsmassage an? Ein sanftes Streicheln der Wangen, des Haaransatzes, verbunden mit dem ein oder anderen zarten Kuss oder Knabbern am Hals kann enorm erotisierende Wirkung haben. Und dann rutschen Sie mit der Zeit langsam tiefer, schieben Ihre Hand unter das Bikini-Oberteil und stellen fest, dass hier etwas fest steht, das dringend liebkost werden möchte. Von diesen luftigen Höhen wandern Sie dann weiter zu den Herausforderungen im Tal.

Extra-Tipp:

Für eine heiße 9 1/2-wochen Outdoor-Version haben Sie sich vor dem Ausflug ein kleines Kühl-Fahrradtäschen für den Lenker (im Radlerbedarf) besorgt und selbiges mit Sprühsahne, Vanilleeis und ein paar Eiswürfel-Beuteln bestückt. Dazu halten Sie im weiteren Gepäck Mineralwasser bereit (zum Abspülen. Prickelt außerdem lustig.) und – ganz wichtig – ein Handtuch. Vorsicht: Halten Sie chili- oder knoblauchhaltige Cremes, Senf und Alkoholika aus dem Intimbereich fern. Es sei denn, Sie möchten den schönen Tag in der Notaufnahme beschließen. 

Wasserspiele

Sie haben hervorragend gespeist, ein wenig im Schatten eines Baumes geschlafen. Sowohl miteinander als auch um der Erholung willen. Eigentlich genauso, wie Sie es für Ihren Balkon-Tag geplant hatten. Aber hier ist es doch viel schöner! Gerade haben Sie also die Augen wieder aufgeschlagen und küssen Ihren neben Ihnen liegenden Schatz wach, dem noch wie Schneeflocken Reste von Sprühsahne im Haar kleben. Jetzt wollen Sie endlich mal ins kühle Nass springen, die Sonne steht schon tiefer über dem Horizont. Doch Obacht: Ein See ist nicht die Badewanne. Man könnte auch sagen: Mitunter recht kühl. Bereiten Sie sich mental darauf vor. Es kann zum Beispiel passieren, dass ein zuvor prächtig aufgerichteter Lustschwengel ein wenig schrumpft. Das wird Ihnen aber niemand ankreiden, seien Sie unbesorgt. Schwimmen Sie ein bisschen, lockern Sie Ihre verschlafenen Muskeln. Im tiefen Wasser werden Sie plötzlich von hinten an-gegriffen. Von einer zarten Hand und genau in Ihre Mitte. Schon regt sich wieder was. Sie drehen sich um und sehen die schönste Wassernixe seit Erfindung der Wassernixen. Und zwar, wie sich das für eine Wassergöttin gehört, ohne Textil. Sie könnten schon wieder. Und es sieht so aus, als dürften Sie auch. Aber Achtung: Wer schon einmal versucht hat, es unter Wasser in freier Natur zu tun, weiß: Sobald sich der Liebesstab seinen Weg zu bahnen versucht, dringt nicht nur selbiger in sonst verschlossene Bereiche vor, sondern auch kaltes, mit allerlei Algenstückchen angereichtes Wasser. Das kann vor allem die Lust Ihrer Liebsten mildern. Bevor also die Angelegenheit zu einer unschönen Pumperei wird, bei der Sie ohnehin nur millimeterweise vordringen können, wechseln Sie für ein paar Sekunden wieder in seichtere Bereiche des Gewässers. Dort heben Sie Ihre Körper so weit aus dem Nass, dass sensible Körperteile darüber liegen. Flugs verstöpselt und dann werfen Sie sich gemeinsam und eng umschlungen in die Fluten.

Extra-Tipp:

Denken Sie auch im Liebestaumel bitte daran, nicht zu bald nach dem Essen dem Bad zu frönen. Erstens gilt die Warnung aus Kindertagen immer noch: Nicht mit vollem Magen ins Wasser. Ebenso sollten Sie unmittelbar nach dem Sonnenbad davon Abstand nehmen. Beides ist für den Körper ein Schock, der übel aus- bzw. untergehen kann. Für Erwachsene kommt aber noch eine zweite Regel dazu: Ein gefüllter Bauch kopuliert nicht gern. Sie wollen doch dabei knutschen – und nicht rülpsen. 

Aus dem Steh-Greif

Jetzt sind Sie im Lendenbereich aber wirklich ausgepowert. Da kommt es Ihnen gelegen, dass Ihre Begleiterin einen netten Abendspaziergang um den See vorschlägt. Romantisch Arm in Arm geben Sie sich Ihrer Ermattung hin. Ein bisschen auf den Bootssteg hinaus und die Füße ins Wasser baumeln lassen, danach steht Ihnen der Sinn. Aber was macht da die Hand auf Ihrem Po? In der Hose? Hat die Kleine denn immer noch nicht genug? Offenbar nicht. Und Sie werden doch nicht auf der Zielgeraden aufgeben. Nehmen Sie sich ein sportliches Beispiel an Ex-Basketball-Star (und Sex-Maniac) Dennis Rodman, der in seinem Buch „Walk on the wild side“ schrieb: „Ich hatte Sex an allen möglichen Orten. Ich hab’s auch mal auf einem Bootsanleger gemacht. Demnächst werde ich mal zusammen mit jemandem aus einem Flugzeug springen, und dann ziehen wir die Reißleine unserer Fallschirme und tun es da oben am Himmel.“ Dann doch lieber der Bootssteg. Der liegt im Moment auch näher als der Flugplatz. Suchen Sie sich ein Geländer zur Unterstützung Ihrer Bemühungen – und dann schieben Sie das Röckchen ein letztes Mal für diesen Tag hoch.

Extra-Tipp:

Dieser abschließende Höhepunkt des Tages ist natürlich optisch etwas exponierter als die vorherigen. Sehen Sie sich darum vorher auf alle Fälle um und vergewissern Sie sich, dass die Großfamilien vom Vormittag weg sind, bevor Sie zur Sache kommen. Erregung öffentlichen Ärgernisses – und dazu gehört Sex in der Öffentlichkeit – kann Ihnen nach § 183 a, Strafgesetzbuch, nicht nur eine saftige Geldstrafe einbringen, sondern sogar Gefängnis bis zu sechs Monaten. Und da ist dann erst mal Sense mit Sex.

Cool-Down

Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, Ihre Sachen zu packen und gen Heimat aufzubrechen. So kommen Sie zum Sonnenuntergang doch noch zu Ihrem kühlen Hopfengetränk. Gerade liegen Sie neben der Süßen in der Hängematte, da spüren Sie schon ihre Hand im Schritt. Nun wollen Sie gerade endgültig protestieren, da hören Sie ein entzückendes Schnarchen. Freie Liebe macht eben jede früher oder später müde.

                   

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