Die Vorsteherdrüse, wie Mediziner die exklusiv männliche Drüse nennen, sitzt unterhalb der Harnblase und umfasst die Harnröhre wie eine Schwimmweste. Und weil sie von einer derben Kapsel umgeben ist, kann sie sich bei Schwellungen nicht nach außen ausdehnen, sondern nur nach innen, wodurch der Harnabfluss behindert wird. Behandlungen sind daher darauf ausgerichtet, dass der Würgegriff der geschwollenen Prostata von der Harnröhre genommen wird, um den Harnabfluss zu verbessern.
"Fragt man Männer danach, kommen oft Antworten wie 'das ist etwas, mit dem alte Männer Probleme haben' oder 'hat was mit Pinkelnkönnen zu tun'", berichtet Professor Hartwig-Wilhelm Bauer, Facharzt für Urologie und Andrologie aus München.
Die Prostata ist der Hüter der Potenz. Denn sie produziert ein dünnflüssiges, milchiges Sekret, das bei der Ejakulation dem Samen beigemischt wird, um diese beweglich zu machen. Dieses Prostatasekret macht etwa 20-30 Prozent der Samenflüssigkeit aus. Außerdem unterstützt sie bei der Ejakulation die Ausstoßung des Samens, in dem sie einen Rückfluss in die Blase verhindert. Durch im Prostatasekret enthaltene Substanzen (Prostaglandine) wird das Einschwimmen der Spermien in den Gebärmutterhals erleichtert und dient damit auch der Befruchtung. Prostaglandine haben ein weiteres Gutes, sie können den Orgasmus der Partnerin steigern.
Hüter der Potenz
Die Vorsteherdrüse ist von einer Kapsel umgeben, an der die Nerven verlaufen, die die Erektion ermöglichen. Und das das ganze männliche Leben lang. Daher wirken sich viele Krankheiten der Vorsteherdrüse leider auch auf die Potenz aus. Jeder zweite Mann ab 50 hat Probleme mit der Prostata, spricht aber aus Scham, oder Angst vor einer Operation oder vor Potenzverlust nicht darüber. Die Krankheit kann weiter fortschreiten und die Befürchtungen werden oft Wirklichkeit.
Junge Männer fühlen sich nicht betroffen, steuern aber zielsicher auf diese Probleme zu, die nicht nur lästig und schmerzhaft sind, sondern auch die Potenz gefährden. Aber hier die gute Nachricht: Prostata-Probleme entstehen nicht über Nacht, sondern wachsen in Jahren und Jahrzehnten heran. Daher entscheidet sich bereits mit 30, ob Mann später überhaupt Prostata-Probleme bekommt. Dieser lange Zeitraum erlaubt es, diesen Erkrankungen vorzubeugen - einfach und ohne jede ärztliche Hilfe.