Aktuell HodenSpermien Sperma & Spermien – Fakten, Tipps & Tricks

Sperma & Spermien – Fakten, Tipps & Tricks

von menscore
Fachliche Beratung: Ärztliche Redaktion
© JumalaSika ltd - Fotolia.com
© JumalaSika ltd - Fotolia.com

Leuchten Spermien im Dunkeln? Haben sie ein Geschlecht? Gibt es beim Orgasmus auch immer Sperma? Und überhaupt, heißt es eigentlich Spermien oder Sperma? Die Antworten auf diese Fragen, aber auch noch mehr Fakten, Tipps und Tricks, gibt es hier. 

Leuchten im Dunkeln

Spermien können nicht aus sich heraus leuchten wie es Glühwürmchen tun, sie fluoreszieren nur. Das heißt sie können bei einer bestimmten Wellenlänge – 440 – 470 nm – Licht reflektieren. Dieses Phänomen ist aber nicht bei Tageslicht oder unter hausgebräuchlichen Lampen sichtbar. Um zu „leuchten“, müssen sie erst mit entsprechenden Spektrallampen (UV-Licht oder „schwarzes Licht“) angeleuchtet werden, wie man es aus Krimis kennt. 

Schnell, kalt und nicht einreiben

Landet Sperma auf dunkler Kleidung – etwa weil man unterwegs spontan Sex hatte – ist man versucht, es entweder mit einem Taschentuch abzuwischen und/oder mit heißem Wasser auszuwaschen. Da Sperma relativ klebrig ist, führt die Taschentuchmethode dazu, dass viele helle Fusseln auf dem Fleck zurückbleiben, die ihrerseits die Blicke anderer Menschen auf sich ziehen können. Und heißes Wasser lässt die Proteine im Sperma klumpen und damit den Fleck erst recht verfestigen. Tipp: heben Sie das Ejakulat schnell mit den Fingern von der Unterlage, möglichst ohne es in die Fasern einzureiben und waschen Sie den Fleck anschließend unter kaltem Wasser aus. Besonders effektiv: Enzym-Reiniger aus der Drogerie. 

Geschlechtsneutral

Spermien selbst haben kein Geschlecht, aber sie allein bestimmen, welches Geschlecht Ihre Nachkommen haben werden. Etwa jede zweite dieser männlichen Keimzellen trägt ein X-Chromosom (ergibt später zusammen mit dem X-Chromosom der weiblichen Eizelle ein Mädchen, XX),  während die andere Hälfte ein Y-Chromosom in sich trägt, das zusammen mit dem X-Chromosom der Mutter einen Jungen ergibt, XY. Diese zwei „Gruppen“ von Spermien unterscheiden sich nur wenig: während die mit den Y-Chromosomen etwas schneller in Richtung Eizelle schwimmen können, haben die mit dem X-Chromosom eine etwas längere Lebensdauer. 

Antidepressive Wirkung

Sperma enthält u.a. Testosteron, Östrogen und das follikelstimulierende Hormon Prolactin, außerdem diverse Prostaglandine, die zusammen laut Studien eine stimmungsaufhellende Wirkung bei der Partnerin bei Vaginalverkehr haben sollen. Ob diese antidepressive Wirkung auch bei oralem Verkehr auftritt, ist dagegen wissenschaftlich noch nicht untersucht. 

Wohlfühlklima

Die weibliche Scheide und der sich anschließende Gebärmutterhals sind Orte, an dem Spermien am längsten verweilen, und zwar bis zu 7 Tage. Länger leben sie nur in den Nebenhoden, nämlich rund 30 Tage. Außerhalb des Körpers überleben sie dagegen nur vier bis 24 Stunden. 

Hauptbestandteil

Spermien machen nur etwa fünf Prozent des gesamten Ejakulats aus, der größte Teil besteht dagegen zu ca. 75 Prozent aus dem Sekret der Samenbläschen, gefolgt von dem der Prostata.

Diese Sekrete wiederum enthalten Wasser, Salz, Fruchtzucker, Vitamin C, Kalzium, Cholesterin, Kreatin, Milchsäure, Magnesium, Kalium, Vitamin B12, Zink, Phosphationen, Zitronensäure, aber auch Proteine und Hormone: PSA, Dopamin, Noradrenalin, Tyrosin, Oxytocin, Vasopressin, Östrogene, ß-Endorphin, Pheromone, Spermin (typischer Spermageruch), Prostaglandine, weiße Blutkörperchen, Fibrinogen, Semenogelin. 

Zahl & Qualität erhöhen

Die Spermienzahl und -qualität, die Sie produzieren, lässt sich mit regelmäßigem Sport erhöhen. Eine Harvard-Studie mit rund 200 Studenten im Alter von 18 bis 22 Jahren zeigte, dass 15 Stunden körperliches Training pro Woche die Zahl und Qualität der Spermien um bis zu 73 Prozent erhöhen kann. Dabei war nicht jede Sportart gleich vorteilhaft: Wer 300 km oder mehr pro Woche Fahrrad fährt, der schadet seiner Spermienproduktion eher, während z.B. Laufen und Krafttraining positive Effekte zeigten. 

Macht lecker

Mann schmeckt wie Mann isst: Was Sie essen, bestimmt auch den Geschmack Ihres Spermas. Während Sperma im Naturzustand salzig und leicht nussig schmeckt, bekommt er durch Knoblauch eine säuerlich-faulig muffige Note. Zuviel Alkohol (fünf Bier und mehr) sorgt dafür, dass das Ejakulat schal und fade schmeckt. Durch Kopfschmerztabletten mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin) wird der Geschmack bitter und mistig. Fruchtsaft dagegen verbessert den Geschmack, Versuchspersonen beschrieben den Geschmack als süßlich, lieblich und angenehm. 

Zwei Paar Stiefel

Oft werden die Begriffe Sperma und Spermien gleichbedeutend benutzt. Korrekter ist aber folgende Verwendung: Während der Begriff Spermien (Einzahl: Spermium) ganz spezifisch die kleinen Samenfäden meint, die mit einem Kopf und einem Schwanz ausgestattet sind und sich mit kleinen peitschenden Bewegungen in der Scheide Richtung Eizelle bewegen können, bezeichnet der Begriff Samen das gesamte Ejakulat, also alles, was beim Orgasmus ausgestoßen wird. 

Trockenübung

Wenn beim Orgasmus das Sperma ausbleibt, ist das grundsätzlich kein Grund zur Sorge. Das bedeutet meist, dass das Ejakulat in die Harnblase gelangt ist. Falls das bei Ihnen neu auftritt, sollten Sie einen Urologen aufsuchen, insbesondere wenn Sie sich Kinder wünschen.

Viel hilft viel

Wird die Qualität von Spermien mit mehr Sex besser oder schlechter? Längere Zeit ging man davon aus, dass Geschlechtsverkehr, häufiger als alle drei Tage ausgeübt, die Spermiengüte negativ beeinflusst. Seit einer israelischen Studie weiß man aber, dass die Spermien umso beweglicher werden, je öfter der Mann Sex hat. 

Eierbecher voll

Bei den meisten Männern beträgt das zutage geförderte Ejakulatvolumen etwa 2 bis 6 ml. Wer länger enthaltsam war, kann es hingegen schon auf die doppelte Menge bringen. Um einen Eierbecher voll zu bekommen, wird Mann allerdings schon öfter ansetzen müssen! 

Macht nicht schön

Oft behauptet, nie bewiesen. Wir raten deshalb vom Spermakonsum ab, besonders weil einige Menschen allergisch auf die Proteine im Ejakulat reagieren. Juckreiz, Brennen, Schwellung und Schmerzen an den Schleimhäuten sind die typischen Symptome.

Verwandte Beiträge

                   

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.
Akzeptieren Weitere Informationen