Erektionsstörungen sind nicht nur für sich genommen ein Problem, sie können darüber hinaus auch auf einen drohenden Herzinfarkt oder Schlaganfall hindeuten. Denn sind die Penisgefäße durch Ablagerungen verengt, sind es sehr wahrscheinlich auch die kleinen Gefäße in anderen wichtigen Organen.
Zwar stellt die erektile Dysfunktion (ED) keinen zusätzlichen Risikofaktor für Herzgefäßkrankheiten dar, weil sie – anders als zum Beispiel die Risikofaktoren Bluthochdruck, Übergewicht, hoher Cholesterinspiegel, Bewegungsmangel und Rauchen, Herzkrankheiten nicht (mit-)verursacht. Aber bei Erektionsstörungen, die auf einen Durchblutungsmangel zurückzuführen sind, sollte man auch an das Herz denken.
Studie: Impotenz als Hinweis auf das Herzrisiko
Trotz aller Fortschritte in den medizinischen Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten der Herzgefäßkrankheit (koronare Herzkrankheit, KHK) und des Herzinfarkts sind beide Krankheiten weltweit immer noch führende Todesursache.
US-amerikanische Forscher weisen in einer neuen Übersichtsstudie darauf hin, dass Männer mit Erektionsstörungen ein erhöhtes Herzrisiko haben, da beide Erkrankungen ähnliche Risikofaktoren aufweisen. Risikofaktoren für erektile Dysfunktion und Herzgefäßerkrankungen sind unter anderem das Alter, Rauchen, Übergewicht und Diabetes. Verschiedene, sich überlappende Krankheitsmechanismen können zur Entstehung beider Krankheiten beitragen.
Die Wissenschaftler untersuchten den Zusammenhang zwischen erektiler Dysfunktion und einer noch nicht klinisch in Erscheinung getretenen Herzgefäßerkrankung bei Männern, indem sie 28 Studien zum Thema systematisch auswerteten. Wie von den Forschern erwartet, zeigten die Daten, dass jüngere Männer mit Erektionsstörungen auch ein erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen aufwiesen. Demnach eignen sich Potenzstörungen, um die Gesundheit des Herzens zu bestimmen. Die betroffenen Männer könnten, wenn der Zusammenhang frühzeitig erkannt und das Herz ebenfalls untersucht würde, von Behandlungen und Lebensstilveränderungen profitieren, schreiben die Autoren der Übersichtsstudie im Fachjournal „Vascular Medicine“.