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Schrumpft der Penis im Alter?

von menscore
Fachliche Beratung: Dr. Tobias Pottek
© LoloStock - Fotolia.com
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So viel Antwort vorab: Wie der Rest des Körpers, verändert sich auch der Penis mit den Jahren: Der Zahn der Zeit nagt gewissermaßen auch an seiner Größe. Was sich sonst noch an ihm verändert, und was man dagegen tun kann, lesen Sie hier. 

Spätestens ab 30 geht es mit der Testosteronproduktion abwärts, und damit auch mit der Performance des Penis. Denn diese ist von Anfang an von dem Männlichkeitshormon abhängig.

Nur scheinbare Schrumpfung

Mit dem Alter nehmen Männer auch an Gewicht zu. Das hat zu einem Teil damit zu tun, dass das muskelaufbauende Hormon Testosteron weniger wird und statt Muskeln mehr Fett aufgebaut und ungünstig um die Mitte des Körpers gelagert wird. Da auch der Unterbauch von dieser Fett-Flut betroffen ist, versinkt der Penis geradezu in seiner neuen Umgebung, mit der Folge, dass er erheblich kürzer aussieht.

Die Lösung? Gewichtsabnahme und Muskelaufbau, am besten durch Kraftsport, kann dem Penis mindestens zwei Zentimeter funktioneller Länge zurückgeben.

Verkalkt und vernarbt

Es findet leider auch eine echte Schrumpfung des Penis statt, und zwar sowohl in der Länge als auch im Umfang. Mit ca. 70 Jahren kann ein Mann einen Längenverlust von ein bis drei Zentimeter im Vergleich zu seinen besten Zeiten feststellen. Die Ursachen dafür liegen zum einen in der Einlagerung von fett- und eiweißhaltigen Substanzen, so genannten Plaques, in die feinen Blutgefäße des Penis, mit der Folge, dass das Gewebe nicht mehr so gut durchblutet wird. Der Mechanismus ist der gleiche wie der, der zu Herz- und Hirninfarkt führt.

Zum anderen führt die langsame aber stetige Zunahme von unelastischen Fasern im sonst elastischen Gewebe, das die Erektionskammern umgibt, zu einer Verkürzung des Penis. Diese Fasern sind die gleichen, die auch Narbengewebe ausmachen, sie sind weniger elastisch als junges, gesundes Gewebe. Die Folge ist logisch: Lässt die Elastizität nach, kann der Penis bei der Erektion nicht mehr auf die ursprünglich mögliche Größe ausgefahren werden. „Abhilfe kann nur geschaffen werden durch stetiges Training. Je weniger Erektionen stattfinden, umso schlechter wird das Standvermögen. Anders herum: Wer häufig Erektionen hat, baut dem Abbau der Standkraft vor. Medikamentöse Unterstützung kann – je nach Gesundheitsprofil – durchaus hilfreich sein“, sagt Dr. Tobias Pottek, Chefarzt der Urologie am Asklepios Westklinikum in Hamburg-Rissen.

Faulheit verkürzt

Ein weiterer Grund für die Penisverkürzung heißt Inaktivitätsatrophie. Was nicht gebraucht wird, wird vom Körper vernachlässigt und schrumpft, so wie Muskeln, etwa wenn man länger einen Gips tragen musste. Im Alter passiert das – welche Überraschung! – wenn mit dem Testosteron auch die Lust auf Sex, die Libido, sinkt. Wer weniger Lust hat, hat auch weniger Sex, und schon werden die Schwellkörper wegen mangelnder Beschäftigung kleiner, und damit das beste Stück.

Auch hier hilft nur: üben, üben, üben. Sexuelle Betätigung wirkt nämlich wie Training: Die Schwellkörper kommen mit jedem weiteren Mal besser in Form. Wenn es nicht klappt, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Mit Testosterongaben oder auch Medikamenten, die eine Erektion unterstützen, ist Abhilfe möglich.

Aussehen: krumm und blass

Nicht nur die Länge leidet unter den Jahren: Der geringere Blutdurchfluss im Alter führt dazu, dass die Eichel ihre bläulich-violette Farbe verliert. Und die Schambehaarung nimmt ebenfalls ab. An letzterem ist übrigens auch der Testosteronrückgang schuld.

Wenn sich die unelastischen Fasern (s. oben) im Penis ungleichmäßig ansammeln, bekommt der Penis eine Krümmung, die medizinisch „Peyronie-Krankheit“ oder auch „Induratio penis plastica“ genannt wird. Die erworbene Penisverkrümmung tritt am häufigsten im mittleren Lebensalter auf und kann Erektionen und Sex zu einem schmerzhaften Ereignis machen. Die Abhilfe der Penisverkrümmung besteht in einer operativen Korrektur, sofern sie nach Abklingen der Schmerzhaftigkeit weiterhin Probleme bereitet.

Performance: Tendenz sinkend

Auch die Potenz steht und fällt mit dem Alter: Je mehr Jahre der Mann auf dem Buckel hat, desto mehr Stimulation braucht er, um in Fahrt zu kommen. Er braucht länger, um eine Erektion zu bekommen, der Höhepunkt braucht mehr Einsatz und für die zweite Runde braucht er von allem noch mehr. Und auch das Spermavolumen sowie die Samenmenge und –qualität sinken altersbedingt. Der Grund auch hier: ein stetiger Rückgang im Testosteronhaushalt.

Die bekanntesten Hilfsmittel – die blauen Pillen und ihre preiswerteren Kopien sowie Testosteronpräparate – gibt es auf ärztliches Rezept in der Apotheke.

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